Profi-Tipps zum Wand streichen

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Eine Wand mit richtig schöner neuer Farbe zu streichen, das ist doch kein Problem! Dachte ich bisher! Ein dicker Pinsel, eine Walze oder Rolle, ein Eimer Farbe und los... Bis eine meiner Freundinnen vor kurzem die Idee hatte, ihrer Wohnung einen neuen Anstrich zu verleihen und eine Wand mit Farbe streichen wollte. Jetzt weiß ich mehr über Farbe, das Streichen der Decke, Kanten, Untergrund, Wandfarbe und kann euch gut Profi-Tipps geben, wie ihr eure Wände Schritt für Schritt richtig schön in eurer Traum Farbe streichen könnt ohne hinterher lästige Spritzer der Farben entfernen zu müssen.

Materialien, die ihr braucht, um Wände richtig zu streichen

Für große Flächen wie Wände, braucht ihr Rollen. Für Kanten, Ecken, schmale Wände oder schwer erreichbare Wände braucht ihr flache Pinsel. Für kleinere Ecken und Kanten oder Details an Wänden braucht ihr einen runden Pinsel.
Die Rollen für die Farbe sollten einen dicken flaumigen Flor haben (Lammfell), um viel Farbe aufnehmen zu können. Damit schafft ihr es, die Farbe ohne Tropfen auf den Boden an die Wand zu bringen. So macht streichen Spaß.
Bei glatten Oberflächen solltet ihr zum streichen eine Rolle mit kürzerem Flor nehmen. Ist der Untergrund eher strukturierte, wie eine Raufasertapete, nehmt eher eine mit langem Flor zum streichen.
Nicht vergessen solltet ihr auch Malerflies, Klebeband und Abdeckfolie. Damit könnt ihr alles schützen, das keinen Anstrich erhalten soll: Boden, Türen, Fensterrahmen und was es sonst in einem Zimmer so noch gibt das keine Farbe abbekommen sollte. Je nach Farben kann es sehr anstrengend sein, die Spritzer hinterher zu entfernen. Wichtig ist das vor allem beim Streichen der Decke.

Wände vorbereiten

Bevor ihr richtig anfangt und euren Wänden mit Rolle und Farben ein neues Aussehen verleiht, müsst ihr die Wände vorbereiten. Das Entfernen von Staub und Dreck beim Untergrund ist wichtig, sonst klumpt die Farbe und das sieht nicht gut aus. Das gilt für die nackten Wände aber auch für die Tapete über die ihr streichen wollt.

Wenn ihr direkt auf der Wand streicht, dann entfernt alle Unebenheiten. Der Untergrund muss eben sein. Mit Spachtelmasse und Spachtel füllt ihr alle Löcher und Risse in den Wänden. Diese optischen Unebenheiten zu entfernen ist wichtig, denn sie scheinen am Ende durch und ihr müsst noch einmal streichen. Vor allem bei der Decke oder einer großen Wand ist das nicht so schön.

Die passende Farbe zum streichen auswählen

Für Räume verwendet ihr am besten Dispersionsfarbe. Nicht nur der Farbton und dessen Wirkung ist wichtig für gutes Gelingen, sondern auch die Farbqualität. Die Qualität der Farbe hängt von den verwendeten Rohstoffen ab. Das macht natürlich dann auch Preisunterschiede aus. Das Deckvermögen ist dabei ein Faktor. Das wird nach DIN in 4 Klassen unterteilt. Die höchste Deckkraft hat Klasse 1.

Spart hier nicht am Preis. Überlegt euch gut, wie die Wände am Ende aussehen sollen. Stehen viele Möbel an der Wand? Wollt ihr viele Bilder aufhängen? Dann reicht eine kleinere Deckkraft. Wenn aber eine große Fläche der Wand am Ende nur durch die Wandfarbe bedeckt werden soll, dann nehmt den höheren Faktor. Ihr werdet es nicht bereuen.

Fangt auch gerne mal nur mit einer kleineren Fläche an und dann die Farbe trocknen lassen. Schnell werdet ihr sehen, wie gut die Farben decken. Vor allem bei der Decke wollt ihr nur einmal streichen, denn das ist am anstrengendsten.

Los geht das Streichen!

Testen zunächst, ob der neue Anstrich auf dem alten Untergrund halten wird. Dazu mit feuchten Fingern über die Oberfläche streichen. Bleibt Farbe an den Fingern hängen, muss die Oberfläche vorbehandelt werden. Entweder der alte Anstrich muss runter oder entsprechend behandelt werden. Am besten im Baumarkt nach dem richtigen Material fragen.

Abkleben

Klebt alles ab, was keine Farben abbekommen sollen. Profis bauen sie aus, oder lassen sie ausbauen. Wenn ihr keine Ahnung von Elektrik habt, lieber die Finger davon weg lassen. Alle Flächen und Ecken oder Verzierungen wie Fensterrahmen, Griffe, Türrahmen usw. mit Abdeckfolie bedecken und den Boden mit Malerflies schützen.

Die Wandfarbe vorsichtshalber trotz der Abdeckung des Bodens auf einer alten Zeitung abstellen und aufmachen. WICHTIG: Vor dem Streichen die Farbe UMRÜHREN. Das gilt nicht nur für Wandfarbe sondern für alle Farben.

Streichen

Jetzt kann es losgehen. Ein wichtiger Schritt unserer Tipps ist es, immer in eine Richtung zu streichen. Entweder immer quer oder immer längs. Mischt die Richtungen nicht. Wenn die Farben trocknen, dann sieht die Wand plötzlich leicht kariert aus. Das sieht nicht schön aus.

Für das Streichen der Decke nehmt am besten eine Verlängerung für die Rolle. Ein alter Besenstiel kann da ganz gut helfen. Manche streichen auch gerne die Wand mit einer Verlängerung.

Das Handwerkszeug pflegen

Der fast schon wichtigste Schritt unserer Tipps ist das Aufräumen. Auch wenn es nervt, wichtig ist es, die Pinsel und Rollen gut und lange auswaschen. Lasst ihr diesen Schritt aus, könnt ihr die Pinsel für den nächsten Anstrich vergessen. Die Farbeimer gut und dicht verschließen, damit nichts trocknen kann und im Kühlen aufbewahren.

Artikel von Ric
20.8.2020