Bevor man sich Hühner für den eigenen Garten anschafft, sollte man sich über deren artgerechte Haltung genau informieren. Auch sollte mit Vermieter, Gemeinde und Nachbarn gesprochen werden, um späteren Ärger zu vermeiden. Denn nicht jeder empfindet den strengen Geruch und das ständige Gackern als angenehm. Auf einen Hahn sollte im Wohngebiet verzichtet werden, da sein frühes Krähen schnell zu Unmut bei eurem Umfeld führen kann. Hühner müssen beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse gemeldet werden.
Wir alle kennen dir furchtbaren Bilder, auf denen Hühner auf nur einem DinA4 Blatt, dicht gedrungen, zusammensitzen. Damit eure Hühner sich frei bewegen können und glücklich sind, sollte euer Garten genug Platz bieten: wir empfehlen mindestens 30, besser 50 Quadratmeter pro Tier. Auch eine Gehegehaltung mit umzäuntem Auslauf ist möglich.
Außerdem raten wir zu einem etwa 250 Zentimeter hohen Maschendrahtzaun, der die Hühner vor Feinden wie Hunden und Füchsen schützt.
Bei der Frage «Wie viele Hühner» müsst ihr euch im Vorfeld überlegen, zu welchem Zweck ihr die Hühner halten wollt. Grundsätzlich sind Hühner soziale Tiere und leben in Gruppen. Daher solltet ihr mindestens zwei Tiere halten.
Wollt ihr Hühner lediglich als Haustier, könnt ihr die Anzahl auf zwei begrenzen und eine Rasse auswählen, die euch optisch und charakterlich gefällt.
Um eine vierköpfige Familie zu versorgen, solltet ihr zwischen vier bis sechs Hühner halten. Ein durchschnittliches Huhn legt zwischen 180 bis 220 Eier pro Jahr.
Für die Rassezucht solltet ihr euch mit dem nächstgelegenen Züchterverein in Verbindung setzen.
Ein Hahn ist für das Eierlegen nicht erforderlich. Der Hahn übernimmt zwar wichtige Aufgaben, wie die Bewachung der Herde oder Schlichter bei Streitigkeiten, trotzdem können Hühner auch gut ohne einen Hahn gehalten werden.
Kosten und Aufwand einer Hühnerhaltung sind abhängig von der Anzahl der Hühner, der Art der Haltung sowie der Größe des Stalls. Ein Hühnerhaus sollte etwa alle 3 Wochen gereinigt werden, ein bis zweimal pro Jahr sollte das Haus komplett geleert und gründlich gereinigt werden.
Regelmäßige Tätigkeiten wie das Nachfüllen von Wasser und Futter, die Entnahme der Eier und die Beschäftigung der Tiere fallen mehrmals die Woche an.
Für die Erstausstattung mit Stall, Futter, Geflügelnetze, Einrichtung und die Tiere fallen etwa drei- bis vierhundert Euro an. Die laufenden Kosten halten sich anschließend in Grenzen.
Als Basis der Hühnerfütterung gibt es spezielles Hühnerfutter. Da die Tiere Allesfresser sind, könnt ihr sie auch mit vielen Resten aus der Küche füttern. Salat, Kartoffeln, Reis, Joghurt, Obst- und Gemüsereste, Äpfel und altes Brot stoßen bei Hühnern auf große Freude.
Verschimmelte oder verdorbene Lebensmittel dürfen keinesfalls an die Hühner verfüttert werden.
Soll für eure Hühner ein festes Gebäude errichtet werden, benötigt ihr eventuell eine Baugenehmigung.
Da die Hühner um ihren Stall herum viel scharren, wird der Boden meist sehr schnell in Mitleidenschaft gezogen. Daher empfehlen wir zu seinem mobilen Hühnerstall, welcher an verschiedenen Plätzen im Garten aufgestellt werden kann. So kann sich euer Gartenboden immer wieder erholen.
Der Hühnerstall sollte zugfrei und trocken sein. Damit sich die Hühner auch bei schlechtem Wetter wohl fühlen, sollt der Stall isoliert sein und ein paar Fenster besitzen, sodass die Tiere nicht im Dunkeln sitzen. Bei der richtigen Vorsorge und Pflege, ist es kein Problem, die Tiere auch im Winter gut zu halten.
Zum Eierlegen brauchen die Hühner rund 16 Stunden Tageslicht. Da dies im Winter oft nicht gewährleistet werden kann, sollte eine Lampe im Stall angebracht werden. Auch eine Wärmelampe für frostigen Nächte ist zu empfehlen. Für zusätzliche Wärme dienen Dämme und viel Einstreu.
Gerade für Neueinsteiger empfehlen wir pflegeleichte Hybridhühner. Diese sind geimpft, gesund und legen viele Eier. Gute Brüter sind zum Beispiel der Brahma. Auch geeignete Rassen sind die Wyandotten, Welsumer, Vorwerk, Bielefelder Kennhuhn und das Seidenhuhn.
Später kann man auch auf anspruchsvollere Rassen umsteigen. Diese legen oft zwar weniger Eier, sehen dafür aber optisch interessanter aus. Auch eine Mischung aus verschiedenen Rassen ist möglich, solange darauf geachtet wird, dass die Größe und Charakterzüge ähnlich sind.
Nun kennt ihr die wichtigsten Informationen zum Thema Hühner halten im Garten. Gerade für Kinder sind Hühner wertvolle Tiere, da unsere Kleinen dann den Umgang mit der Natur und das Thema Selbstversorgung besser kennen lernen. Wir wünschen euch in jedem Fall viel Freude mit euren Hühnern!