Alles, was ihr über Kerbel wissen müsst

Anbau, Pflege, Ernte, und Tipps zur Verwendung von Kerbel
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Petersilie und Suppenkraut wächst in unserm Garten gemeint ist aber der Kerbel. Der wächst natürlich nicht nur im Garten, denn die Aussaat oder der Anbau gelingen auch sehr gut auf dem Balkon. Wer ein Hochbeet im Garten hat, der kann ihn sogar ernten ohne sich zu bücken. Die Pflege ist auch recht einfach. Also nichts wie los und Samen holen.

 

Warum nennt man die Kerbel im Volksmund auch Suppenkraut?

In der berühmten Gründonnerstagssuppe ist der Kerbel zum Beispiel eine Hauptzutat der Kräuter. Insgesamt sind es 9 Kräuter die in diese berühmte Suppe kommen. Das Gewürzkraut gehört ebenso in die bekannte Frankfurter Grüne Soße und mit Schnittlauch, Petersilie und Estragon gehört Kerbel zu der berühmten französischen Kräutermischung "Fine Herbes".

Das Aroma des Kerbels ist lieblich, süßlich-pikant. Vergleichbar mit Anis oder Fenchel. Zum Würzen von Gerichten eignet sich der Gartenkerbel genauso gut wie der etwas herbere Wiesenkerbel. Außer Suppe verfeinert er mit seinem unaufdringlichen Aroma auch Fischgerichte, Gemüse, und Soßen auch in Begleitung anderer Kräuter.

  

Was ist beim Anbau von Kerbel zu beachten?

Kerbel, dessen botanischer Name anthriscus ist, gedeiht relativ leicht. Das Kraut wird nicht sehr groß passt also wie oben schon erwähnt auch gut auf den Balkon oder die Fensterbank in einem Topf.

 

Was sollte man bei der Pflege von Kerbel noch beachten?

Man sollte vor allem auch beachten, dass er nicht umgepflanzt werden sollte. Er hat sehr empfindliche Wurzeln. Auf dem Balkon sollte er einen angestammten Platz behalten.  


Ist die Pflanze mehrjährig oder muss sie jedes Jahr neu angebaut werden?

Der Kerbel ist ein einjähriges Kraut und muss immer neu ausgesät werden.

 

Wann ist die beste Zeit für die Aussaat des Kerbels?

Die beste Zeit für die Aussaat des Kerbels ist im Zeitraum zwischen März und September. 

Achtung: Kerbel ist ein Lichtkeimer. Daher die Samen bitte nur leicht andrücken und nicht mit Erde bedecken! Die Saat dann immer schön feucht halten denn dann keimen die Pflanzen nach ungefähr gut 2 bis zu 3 Wochen.

 

An welchem Standort wächst das pflegeleichte Gewürzkraut anthriscus oder Kerbel am besten?

Die Pflanzen bevorzugen einen halbschattigen Standort aber vertragen durchaus auch mal einen Platz an der vollen Sonne. Der Boden sollte dann auf jeden Fall gut und gleichmäßig feucht gehalten werden.

 

Welcher Boden ist der beste Boden damit der Kerbel gut gedeiht?

Das Gewürzkraut liebt einen lockeren, durchlässigen, Humus haltigen, nährstoffreichen Boden. Die jungen Pflanzen sollten gut feucht gehalten werden. Staunässe wie bei den meisten Pflanzen vermeiden!

Eine der wenigen Pflanzen, die Schnecken davon abhalten, die Ernte zu vernichten. Auch die Ernte von Salat kann sogar gerettet werden. Es lohnt sich also ihn neben den Salat zu pflanzen. Oft ernten den Salat ja die Schnecken, doch da Schnecken keinen Kerbel mögen, kann man es dank des Kerbels schaffen ihn selbst zu ernten.

 

Ab wann kann man Kerbel ernten?

Schon ungefähr nach 4 Wochen ist dann eine erste Ernte möglich. Am besten sollte man ihn jung und frisch genießen.


Was, wenn die Ernte zu üppig ausfällt?

Leider verlieren die Blätter der Pflanze beim Einfrieren und beim Trocknen an Aroma und Festigkeit. Auch langes Kochen der Blätter ist nicht optimal.

 

Welche Teile des Krautes werden verwendet?

Als Gewürz werden die jungen, vor der Blüte geernteten Blätter verwendet. Die feinen Stängel können auch mit verzehrt werden ebenso wie die geschlossenen Blütenknospen. Am besten ihr gebt die Blätter erst am Ende der Garzeit hinzu oder streut sie über das Gericht.

Den Kerbel einfach abschneiden. Aufgrund von Hitze und Trockenzeiten kann es schnell passieren, dass der Kerbel wenige Wochen nach dem Pflanzen in die Blüte geht. Wenn man keinen Samen haben will sollte man nun schnell die Blütendolden abschneiden.

 

Muss man Kerbel düngen?

Ab und zu freut sich der Kerbel über eine Gabe Kompost.

Kann man Kerbel verwechseln?

Ja, das vielseitige Kraut wird vor allem mit dem giftigen Schierling verwechselt.

Rezepte

Wir haben einige Rezepte mit Kerbel für euch vorbereitet. Kerbel hat wie andere Kräuter auch eine heilende Wirkung. Kerbel wirkt entschlackend und verdauungsfördernd. Die wohlriechenden ätherischen Öle des Kerbel sind somit auch gut für die Gesundheit.


Kerbelsuppe

Zutaten:

  • 1 Zwiebel
  • 500 Gramm 
  • mehligkochende kartoffeln
  • 1 EL Butter
  • Salz
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Milch
  • 2 Hände voll Kerbel
  • 100 ml Sahne
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Scheiben Toastbrot
  • 2 EL Olivenöl


Zubereitung:

1.  Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden, die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, alles in der Butter andünsten, salzen, Brühe angießen und 20 Minuten köcheln lassen.

2. Die Milch dazugeben alles aufkochen und pürieren.

3. Das Gewürzkraut Kerbel abbrausen, abtropfen assen, ein paar Plätter zur Dekoration zur Seite legen, den Rest grob hacken und mit der Sahne im Mixer pürieren.

4. Die Kerbelsahne zur pürierten Suppe geben und  mit Salz und Pfeffer abschmecken.

5. Das Toastbrot entrinden, in Würfel schneiden, im heißen Öl goldbraun anbraten und mit den Kerbelblättern über die Suppe geben.


Füllung für Maultaschen oder Ravioli mit Kerbelfüllung

Zutaten:

  • 250 Gramm Ricotta
  • 50 Gramm geriebener Parmesan
  • 2 EL Weißbrotbrösel
  • 1 Ei
  • 1 Handvoll frisch geerntetes Kerbel
  • Kraut, Salz,  Pfeffer, Muskat
  • Frischkäse
  • Parmesan
  • Brösel


Zubereitung:

1. Das Ei und das fein gehackte Kraut gut vermengen gut würzen und auf den vorbereiteten, ausgerollten Teig geben.

2. Für Ravioli in ca. 4 cm Abstand mit einem TL auf die Hälfte des Teiges kleine Häufchen setzen.

3. Die zweite Teig Hälfte darüber schlagen. 

4. Um die Füllung herum den Teig leicht andrücken und mit einem Ravioli-Ausstecher die Ravioli ausstechen.

5. Die Ränder gut zusammendrücken und die Ravioli in kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten garen.

 

Passt gut als Beilage zu Fisch oder Fleischgerichten aber auch alleine mit einer leichten Sahnesoße oder in Butter geschwenkt.

 

Gründonnerstagssuppe  mit Kerbel und etwas traditioneller Geschichte

Schon die alten Germanen genossen ihre Neunkräutersuppe aus dem ersten Frühlingsgrün der Natur. Nach dem kalten Winter war die Suppe gedacht den Körper zu stärken und die Lebensenergie zu erneuern. Die Christen übernahmen die Tradition und gaben ihr eine andere Bedeutung. Die verwendeten teilweise bitteren Kräuter sollten oder sollen noch immer an das Leiden Christi erinnern.

Unsere etwas veränderte Version auf Basis von Spinat natürlich mit Kerbel wirkt auch ohne die traditionellen Wildkräuter genauso gut.

 

Zutaten: 


  • 100 g frischer Spinat/Babyspinat 
  • 120 g Rucola
  • Petersilie
  • Kerbel
  • Dill
  • Basilikum
  • Bärlauch
  • Kresse
  • Schnittlauch
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1 EL Butter oder Pflanzenöl
  • 200 ml Sahne
  • Salz
  • Pfeffer
  • geriebene Muskatnuss


Zubereitung:

1. Spinat putzen, waschen und in kochendem Salzwasser blanchieren, abgießen, abkühlen lassen. ausdrücken und hacken.

2. Zwiebel würfeln, Knoblauch in feine Scheiben schneiden.

3. In Butter oder Öl die Zwiebeln anbraten, Knoblauch kurze Zeit später auch dazugeben. 

4. Mit der Brühe aufgießen, bei milder Hitze köcheln lassen. Kräuter waschen, trocken tupfen und fein wiegen.

5. Die Sahne der Suppe zufügen, 5 Minuten köcheln lassen. Zuletzt nun die gehackten Kräuter und den Spinat hinzufügen und nur kurz erwärmen aber nicht mehr kochen.

6. Die Suppe pürieren abschmecken und essen.


Artikel von Mariel
2.6.2021