Coriandrum sativum, auch bekannt unter den Namen «Asiatische Petersilie», «Schwindelkraut» oder «Wanzenkraut» erinnert mit seinem intensiven Geruch, welcher durch Aldehyde hervorgerufen wird, an Wanzen und ist daher bei vielen Menschen sehr unbeliebt. Schon Teile seines Namens «Korsis = Wanze» geben Rückschlüsse auf sein einzigartiges, herb-süßliches Aroma.
Koriander stammt aus dem Mittleren Osten und Mittelmeerraum. Als Familienmitglied der Doldenblütler, kann die einjährige, krautige Pflanze 30 bis 70 Zentimeter hoch werden. Mit seinen zweierlei Blattformen und den rosafarbenen Blüten, bereichert er das Kräuterbeet von Juni bis Juli. Nach seiner Blütezeit werden im August und September die fünf Millimeter großen, grüngelben Früchte ausgebildet, welche ätherische Öle enthalten.
Für Gärtner, die mit dem Geschmack des Korianders nicht viel anfangen können, lohnt sich der Anbau kaum, da die Pflanze recht sensibel ist. Seid ihr aber auch absolute Koriander-Fans, solltet ihr diesen unbedingt anpflanzen. Worauf ihr hierbei achten müsst, erfahrt ihr hier.
Ab April bis Juni können die Samen mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimeter ausgesät und leicht mit Erde bedeckt werden. Die Samen können direkt ins Freiland gesetzt werden. Hierbei sollte auf einen lockeren Boden geachtet werden, der nicht unmittelbar gedüngt wurde, da dies die Anfälligkeit für einen Blattlausbefall steigert.
Koriander gedeiht an geschützten, warm-sonnigen Standorten am besten. Als Schwachzehrer wächst er am besten auf durchlässigen, lockeren und kalkreichen Böden. Achtet beim Pflanzen auf die Fruchtfolge. Koriander sollte nur alle vier Jahre an derselben Stelle angepflanzt werden.
Die Sorten «Santo», «Cilantro» sowie «Thüringer» zählen zu den begehrtesten Arten, da sie ertragreich sind und die besten Wachstumschancen versprechen. Koriander eignet sich hervorragend für Mischkulturen, da er mit seinem intensiven Duft Nützlingen anlockt und Schädlingen wie die Kohlblattlaus vertreibt. Geeignete Nachbarn sind daher Kohlarten und Salate.
Der Blatt-Koriander, welcher vorzugsweise an halbschattigen Orten gedeiht, eignet sich auch als Topfkultur. Hier gedieht die Sorte «Leisure» am besten.
Gerade in der Anzuchtphase ist regelmäßiges Gießen wichtig. Lockerer und vor allem unkrautfreier Boden fördert das Wachstum des Krautes. Bei Topfpflanzen sollte immer dann nachgegossen werden, sobald die Substratoberfläche ausgetrocknet ist.
Sofern Koriander nicht in vorgedüngter Erde gepflanzt wird, sollte alle vier Wochen eine Portion Kompost oberflächlich auf das Substrat gegeben werden. Für Topfexemplare bietet sich organischer Flüssigdünger an.
Für eine Blatternte sollte die gewünschte Anzahl an jungen Trieben vor der Blüte bodennah abgeschnitten werden. Außerdem sollten die Knospen konsequent ausgeputzt werden. Möchtet ihr jedoch die Samen ernten, muss bis zur Blüte abgewartet werden und ein Rückschnitt wäre kontraproduktiv. Gesundheitliche Probleme treten bei richtiger Pflege und Standortwahl nur selten auf.
Bei schwülwarmer Witterung kann jedoch Echter Mehltau auftreten, der sich durch weißlichen Belag auf den Blätter auszeichnet. Ein ausreichender Pflanzenabstand kann als vorbeugende Maßnahme dienen. Auch Blütenbrand, Blattfleckenkrankheit sowie Gelb- und Doldenwelke können auftreten.
Schädlinge suchen den Koriander nur selten heim, da sie von dem straken Geruch vertrieben werden. Im gegenteil: der «Stinkdill» dient sogar als Schädlingsbekämpfer für andere Pflanzen.
Bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat kann Koriander geerntet werden. Idealerweise sollte das Ernten der Samen frühmorgens erfolgen. Weil hier noch Tau auf den Samenständen liegt, können diese nicht so schnell wegrollen. Nach dem Ernten sollten die Stängel zum Trocknen aufgehängt und anschließend geschüttelt werden, sodass die reifen Körner herausfallen.
Die Samen können, klein zerstoßen, als Gewürz für Soßen, Marinaden, Liköre, sowie für Fisch- oder Gemüsesuds verwendet werden. Die Blätter können jederzeit nach Bedarf gepflückt werden. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass nur die unteren Blätter geerntet werden, damit die Pflanze neu austreibt.
Frisch verarbeitet passen sie hervorragend zu Salaten, Eintöpfen, Saucen und Dips oder zu orientalischen sowie indischen Fisch-, Lamm oder Hähnchengerichte. Damit die Blätter nach der Ernte knackig frisch bleiben, sollten diese mit einem scharfen Messer abgeschnitten und in ein Glas mit Wasser gestellt werden. Wird er erst unmittelbar vor der Verwendung gewaschen, können die Blätter 7 bis 14 Tage frisch gehalten werden.
Um die Blätter haltbar zu machen, bietet es sich an, diese kleingehackt einzufrieren. Auch das Trocknen der Blätter an einem luftigen, dunklen Ort ist möglich. Gut aufbewahrt hält sich dieser dann bis zu sechs Monaten. Die ätherischen Öle des Korianders wirken fungizid und antibakteriell. Zerstoßene Samen können als Tee aufgebrüht werden und wirken gegen Blähungen. Der rohe Verzehr wirkt appetitanregend und fördert die Verdauung.
Wir hoffen, dass auch ihr auf den Geschmack von Koriander kommt und diesen schon bald im eigenen Garten begrüssen dürft. Ihr werdet staunen, wie viele Gerichte er mit seinem frischen Aroma aufwertet.