Welches die häufigsten Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind und wie ihr diese bekämpfen könnt, erfahrt ihr hier.
Schwarze, unregelmässige Flecken auf der Oberseite der Blätter sind ein typisches Anzeichen für eine Pilzerkrankung. Der neue Blattfleckenpilz aus Asien tritt häufig nach langen Regenperioden im Sommer auf. Mit zunehmendem Verlauf verfärben sich die Flecken zu gelb grünen Sprenkeln mit rot-violetten Rändern.
Befallenes Falllaub solltet ihr entsorgen. Spritzen ist weniger hilfreich, da man den richtigen Zeitpunkt, in dem das Mittel überhaupt wirksam wäre, hierfür meist nicht erkennt.
Der Apfelwickler ist ein kleiner Falter, der seine Eier im Juni an den jungen Äpfeln ablegt. Die Maden fressen sich in den Apfel und laben im Kerngehäuse. Anschliessend seilen sich die Raupen an dünnen Spinnfäden ab und verstecken sich unter der Rinde, wo neue Falter schlüpfen.
Um den fiesen Schädling loszuwerden könnt ihr von Mai bis August Pheromonfallen in den Baum hängen. Der Duft vertreibt die Männchen, wodurch es zu keiner Befruchtung der Weibchen kommt. Auch könnt ihr ab Ende Juni Wellpappstreifen eng um den Apfelbaumstamm binden, welche als künstliches Versteck dienen können. Die Raupen kriechen in die Pappe und ihr könnt diese entsorgen.
Die Frostspanner sind leicht an ihrer katzenbuckelartigen Fortbewegungsweise, sowie der typisch grünlichen Farbe zu erkennen. Sie fressen im Frühjahr an Blüten, Knospen und Blattwerken. Anfang Juni seilen sich die Raupen vom Baum ab und ruhen bis Oktober auf dem Boden. Ab Mitte Oktober wandern die begatteten Raupen bis in die Baumkronen, um dort ihre Eier abzulegen.
Durch in Anbringen von Leimringen kann ein Befall mit Frostspannern eingedämmt werden, da die begatteten Raupen an diesen kleben bleiben und ihre Eier nicht ablegen können.
Im Fachhandel findet ihr ausserdem zugelassene Mittel mit dem Bacillus thuringiensis Wirkstoff.
Der grosse Rüsselkäfer kann die gesamte Apfelernte gefährden. Meist fällt der Befall oft erst gegen Ende der Apfelblüte auf, wenn sich zahlreiche Blüten nicht öffnen und die Blütenblätter vertrocknen. Die Käfer überwintern in den Rindenspalten und machen sich ab März über die Knospen her.
Um die Käfer zu bekämpfen, könnt ihr einen 20 Zentimeter breiten Ring aus Wellpappe um den Stamm legen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist vor dem Blattaustrieb. Abend verstecken sich die Käfer in der Pappe und können morgens eingesammelt werden.
Kleine, olivgrüne Flecken auf den Blättern, welche zunehmend grösser werden und diese austrocknen, sind typische Anzeichen eines Pilzbefalls mit Apfelschorf. Da nur noch gesundes Blattgewebe weiterwachsen kann, werden die Blätter wellig und fallen ab. Der Baum ist bereits im August so geschwächt, dass es zu kaum einer Fruchtausbildung kommt. In vielen Fällen überzieht der Apfelschorf die noch wachsenden Früchte, was durch verkorkte Risse und braunen Flecken sichtbar wird. Die Früchte sind essbar, jedoch nicht mehr lagerfähig.
Der winterharte Pilz verbreitet sich im Frühjahr rasch. Daher solltet ihr bereits vor der Blüte mit einer Pestizidbehandlung beginnen.
Bei feuchter Witterung raten wir zu einer wöchentlichen, bei trockener zu dem zweiwöchigen Bespritzen bis etwa Ende Juli.
Mehliger Belag, trockene, eingerollte Blattränder – typische Anzeichen eines Mehltaubefalls.
Mehltau überwintert in den Knospen und überträgt sich auf die frischen Blätter. Im Gegensatz zu anderen Pilzen, keimen seine Sporen auch bei trockenem Wetter, da sie genug Wasser enthalten.
Kontrolliert euren Apfelbaum im Frühjahr und schneidet alle befallenen Triebe sofort ab. So könnt ihr einen weiteren Befall vorbeugen. Bei starkem Befall raten wir zu einer chemischen Spritzung von Ende April bis Juli.
Das Bakterium dringt durch die Blüte in den Baum und verstopf die Leitungsbahnen, wodurch Blätter und Triebe braunschwarz werden und die Triebspitzen sich einrollen. Ein befallener Baum kann meist nicht mehr gerettet werden. Dennoch solltet ihr die Zweifel tief bis ins gesunde Holz zurückschneiden und die Astscheren mit Alkohol desinfizieren.
Da Feuerbrand für alle Rosengewächse ansteckend ist, müsst ihr einen Befall dem Pflanzenschutzamt melden. In den meisten Fällen muss der Baum gefällt werden.
Vor allem an jungen Blättern lassen sich die Spuren der winzigen Schädlinge sehen: hell bis bronzefarbene gesprenkelte Blattadern, später eingerollte und abfallende Blätter sowie rostig farbigen Äpfeln. Die Schädlinge, auch Rote Spinne genannt, überwintern als Eier auf den Zweigen.
Daher ist es ratsam, wenn man die Austriebe im Mausohrstadium spritzt.
Blattläuse zerstören durch das Ausscheiden eines klebrigen Saft sowie dem Aussaugen von Blättern und Knospen unsere Apfelbäume. Innerhalb kürzester Zeit vermehren sich die im Ei überwinterten Läuse ab Ende März in Massen.
Ein geringer Befall kann durch natürliche Fressfeinde in den Griff bekommen werden. Bei grösserem befall raten wir euch zu bienenungefährlichen Mitteln auf Rapsölbasis.
Fruchtfäule, welche meist bei Fallobst auftritt und sich durch seine konzentrisch angeordneten, gelblich-braune Schimmelpolstern auszeichnet, wird durch den Pilz Monilia fructigena und Monilia laxa ausgelöst. Doch auch die hängenden Früchte können befallen werden, sodass der Apfel von innen heraus fault und sich ein auffällig, ringförmiges Sporenpolster entwickelt. Werden diese vertrockneten Fruchtmumien nicht entfernt, bleiben diese bis zum Frühjahr am Baum und erzeugen eine Neuinfektion.
Daher solltet ihr abgefallene Früchte sowie alle Fruchtmumien vom Baum entfernen. Spezielle Mittel gegen Fruchtfäule sind nicht zugelassen, jedoch können die Spritzungen gegen Apfelschorf den Pilz recht gut bekämpfen.
Wie ihr seht, solltet ihr bei eurem Apfelbaum aufmerksam auf Blatt und Fruchtverfärbungen achten, um bei einem Schädlingsbefall oder Krankheit schnellstmöglich handeln zu können.
Wir raten ausserdem, auf widerstandsfähige Sorten wie «Topaz», «Alkmene» und alle Sorten mit einem «Re» im Namen zu setzen.
Auch die Förderung von Nützlingen, wie Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen, Ohrwürmern und Vögel, im Garten ist ratsam, da diese viele Schädlinge als Nahrungsmittel nutzen.
Wir wünschen euch viel Glück und eine üppige Apfelernte!