Einige heimische Pflanzen können hochgiftig sein und stellen gerade für Kinder und Haustiere eine Bedrohung dar. Den meisten sieht man es nicht an, da sie mit ihrer Blütenpracht glänzen und gern als Zierpflanzen im Blumenbeet angebaut werden.
Die Gefährdung, die von Giftpflanzen ausgeht ist schwer zu konkretisieren, da der Wirkstoffgehalt innerhalb der gleichen Art von Pflanze zu Pflanze schwanken kann. Außerdem reagiert jeder Mensch anders auf das Gift. Grundsätzlich ist das Risiko einer Vergiftung bei Kindern und Tieren jedoch größer als bei Erwachsenen. Bei der Gartenbepflanzung sollte daher darauf geachtet werden, wer sich im Garten aufhält. Wird dieser hauptsächlich von Erwachsenen genutzt, welche wissen, um welche Pflanzen es sich handelt, können zierende Giftpflanzen durchaus angebaut werden. Doch gerade in Familiengärten sollte auf solche verzichtet oder diese gut gekennzeichnet werden.
Wir geben einen Überblick über die zehn gefährlichsten Giftpflanzen im Garten. Da es eine große Anzahl weiterer Giftpflanzen gibt, die gern im Garten angepflanzt werden, raten wir, zu einer Beratung im Gartenfachmarkt.
Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Bereits 1.5 Milligramm des in Eisenhut enthaltene Gifts Aconitin können für einen erwachsenen Menschen tödlich sein.
Allein die Berührung der Pflanze kann zu einer Aufnahme der giftigen Stoffe führen und Hautausschlag verursachen.
Bei einem Verzehr kommt es nach anfänglichem Kribbeln in Extremitäten und Mund zu Übelkeit, Schweißausbrüchen, Darmkoliken. Nach kurzer Zeit fallen Körpertemperatur und Blutdruck stark ab. Nach 45 Minuten kann es zu Herzversagen kommen. Daher muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden. Für Erste Hilfe Tipps kann außerdem die Giftzentrale kontaktiert werden.
Gerade im Frühling gehören Narzissen zu den beliebtesten Blumen, da sie mit ihren leuchtenden gelben Blüten ein Ebenbild für Ostern und damit Frühlingsanfang sind.
So haben sich diese auch den Namen «Osterglocke» redlich verdient.
Doch sollte man sich nicht von ihrer Schönheit täuschen lassen. Denn alle Pflanzenteile der Narzisse sind giftig. Allein der Hautkontakt reicht aus, um leichte Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.
Ein Verzehr führt zu typischen Vergiftungssymptomen wie Übelkeit, Krämpfen, Lähmungserscheinungen bis hin zu Herzversagen.
Besondere Vorsicht ist bei den Narzissen geboten, da diese leicht mit herkömmlichen Küchenzwiebeln verwechselt werden können.
Die Eibe ist die älteste Baumart Europas. Sie enthält das Gift Taxin, welches im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Besonders die Samen und Nadeln sind gefährlich und dürfen in keinem Fall verzehrt werden. Vergiftungssymptome sind eine Erweiterung der Pupillen, Verdauungsprobleme, rötliche Lippenfärbung und Herzrasen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Herzversagen. Daher sollte bei einem Verzehr sofort der Notarzt informiert und eine Kohletablette eingenommen werden.
Engelstrompeten glänzen mit ihren riesigen Trompetenblüten und gehören zu den beliebtesten Kübelpflanzen Deutschlands.
Die Samen der Blüten enthaltenen gefährliche Giftstoffe. Bereits 15 Samen können für Kinder tödlich sein, da diese stark auf das parasympathische Nervensystem einwirken. Blutgefäße erweitern sich und der Herzschlag wird beschleunigt. Auch Krampfanfälle und Halluzinationen können auftreten.
Eingenommene Pflanzenteile sollten unverzüglich ausgespuckt werden. Des Weiteren sollte viel Flüssigkeit zugeführt und ein Notarzt kontaktiert werden.
Die Zierpflanze ist vermehrt auf Weiden zu finden, schmückt jedoch auch einige Gärten mit ihren fliederfarbenen Blüten.
Vor allem in den Samen und Knollen, aber auch allen weiteren Pflanzenteilen, ist das Gift Colchicin enthalten, welches schon in kleinster Dosis tödlich sein kann.
Krämpfe, Erbrechen, Kreislaufbeschwerden, Abfallen von Körpertemperatur und Blutdruck sowie Lähmungserscheinungen der Atemmuskulatur gelten als Vergiftungserscheinungen.
Verschluckte Pflanzenteile müssen sofort ausgespuckt und mit reichlich Flüssigkeit nachgespült werden. Zudem sollten Notarzt und Giftzentrale unmittelbar informiert werden.
Da der Buchsbaum ein sehr anspruchsloses und pflegeleichtes Gewächs ist, gehört er in Deutschland zu den am häufigsten angepflanzten Zier- und Nutzgehölzen.
Allerdings sind die schon kleinste Verzehrmengen von Blättern und Wurzeln hochgiftig.
Die Alkaliode wie Buxin sind Nervengifte, welche Erregungszustände, Krämpfe und Zittern verursachen, welche Lähmungserscheinungen führen können. Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen zählen zu weiteren Symptomen.
Auch ein Abfallen des Blutdrucks und Kreislaufzusammenbrüche können gefährlich werden.
Bei einer Vergiftung sollten verschluckte Pflanzenteile sofort ausgespuckt und der Notarzt alarmiert werden.
Die Thuja gilt als sehr beliebte Heckenpflanze, da sie dicht wächst und so eine tolle Abgrenzung zu Nachbarn und Sichtschutz bietet.
Die Blattspitzen, Zapfen und Stamm sind giftige Pflanzenteile und führen bei einem Kontakt mit der Haut bereits zu Vergiftungserscheinungen.
Doch vor allem ein Verzehr kann verheerende Folgen haben. Eher selten führen die Vergiftungen zum Tode. Dennoch sollte ein Arzt kontaktiert werden. Als Erste Hilfe sollte der Körper mit viel Flüssigkeit versorgt werden.
Der Oleander schmückt einige Gärten mit seinen schönen pinken Blüten.
Vor allem die Blätter enthalten eine hohe Konzentration des Giftstoffes. Äußerliche Vergiftungserscheinungen sind Hautrötungen, -reizungen und Juckreiz.
Der Verzehr von nur einem Blatt kann bereits Vergiftungssymptome hervorrufen. Größere Mengen verursachen Herzrhythmusstörungen, welche zu einem Herzstillstand und somit zum Tod führen können.
Nach einer Vergiftung sollte ausreichend Flüssigkeit zugeführt und der Notarzt verständigt werden.
Die hängenden, blauen Blüten begeistern im Frühling einige Gärten.
Jedoch sind alle Teile der Pflanze hochgiftig. Vor allem die Samen und Hülsenfrüchte, welche sich aus den blauen Blüten im Sommer entwickeln, verursachen bei einem Verzehr Magenkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufkollapse.
Nach der Kontaktaufnahme mit dem Notarzt solle sofort erste Hilfe geleistet werden. Bei Hautkontakt sollte die Stelle sofort mit Wasser gesäubert werden.
Sowohl für Menschen als auch Tiere sind die schwarzen Früchte der Tollkirsche hochgiftig. Ihr süßer Geschmack sowie das saftige Aussehen locken vor allem Kleinkinder und Tiere zum Verzehr an.
Bereits 3 bis 5 Beeren können bei Kindern tödlich sein. Bei Erwachsenen liegt die tödliche Dosis bei etwa 10 bis 20 Beeren.
Unruhe, Halluzinationen, Krämpfe und Hyperventilieren können die Folge bei einem Verzehr der Beeren sein.
Auch hier gilt wieder: Notarzt rufen und reichlich Wasser trinken.
Kommt es zu einer Vergiftung, ist eine sofortige Behandlung entscheidend. Die Giftnotzentrale gibt fachkundigen Rat, wie Erste Hilfe geleistet werden kann. Außerdem sollte in jedem Fall der Notarzt gerufen werden.
Hortensien, Glanzmispeln, Afrikanischer Tulpenbaum und Japanischer Feuerahorn gehören ebenfalls zu beliebten, jedoch giftigen Gartenpflanzen.
Der Kontakt und Verzehr dieser richtet jedoch nur geringe gesundheitliche Schäden an.