Über 800 verschiedene Blattlausarten gibt es in Mitteleuropa zu finden. Die Namen der Blattläuse (Aphidoidea) geben meist eine Auskunft auf ihr bevorzugtes Wirtsspektrum. Die etwa ein bis zwei Millimeter großen Läuse kommen in schwarz, rot, gelb, grün, braun oder weiß vor. Auch fliegende Exemplare können in unseren Gärten auftreten. Die Insekten lassen sich daran erkennen, dass sie gern in Kolonien auftauchen. Dicht gedrängt, von weitem nur als großer Fleck erkennbar, sitzen sie auf Blättern und Trieben der Pflanzen.
Die Hauptsaison der Blattläuse beginnt im Frühling und endet im Herbst. Die Fortpflanzung erfolgt per Parthenogenese, das heißt, die Weibchen können sich ohne Eiablage klonen. Bis zu fünf neuen Insekten können so pro Tag generiert werden, das die schnelle Vermehrung erklärt. Das Umfeld entscheidet über mögliche Anpassungsleistungen. So kann aus einer normalen Blattlaus, aufgrund gestellter Umweltanforderungen, durchaus ein fliegender Nachkomme hervorgehen.
Typische Schadbilder bei einem Blattlausbefall sind die Kolonien an Trieben und Blattunterseiten, vertrocknete, verfärbte oder gekräuselte Blätter, Kümmerwuchs oder gar ein Blattverlust. Besonders beliebt bei den Tierchen sind Hibiskus, Holunder, Mangold, Orchideen, Bambus, Petunien, Engelstrompeten, rote Johannisbeeren, Schneeball, Rosen, Gartenjasmin und Chilipflanzen. Je nach Art befallen sie aber auch gerne Nutzpflanzen, wie Salate, Bohnen, Beeren oder Obstbäume. Vor allem grüne Farben wirken auf die Läuse anziehend. Daher findet man sie häufig auch an Kräutern wie Petersilie, Minze, Basilikum, Kapuzinerkresse und Liebstöckel.
Um Blattläuse im Vorfeld zu vermeiden, gibt es einige präventive Maßnahmen, die helfen können. Grundsätzlich sind geschwächte Pflanzen anfälliger als Gesunde. Wir zeigen euch acht bewährte Vorbeugemaßnahmen.
Pflanzenölhaltige Präparate legen sich als Ölfilm auf den Pflanzen und Eiern ab. Dadurch wird die Sauerstoffzufuhr unterbunden und die nächste Generation stirbt ab.
Einige Pflanzen wirken auf die Blattläuse abschreckend. So kann man auf natürliche Weise gegen einen Befall wirken. Lavendel, Thymian, Salbei, Rosmarin, Bohnenkraut und Ysop eignen sich hervorragend als Mischkultur neben anderen Gartenpflanzen.
Bei der Düngung sollte darauf geachtet werden, dass auf zu hohe Stickstoffgaben verzichtet wird. Diese machen das Pflanzengewebe weich, wodurch die Läuse besser an den Saft kommen. Individuelle Bedürfnisse, wie Zeitpunkt, Dosierung oder pH-Wert des Bodens, der Gewächse sollten bei der Düngung beachtet werden.
Im Herbst lohnt es sich, Baumstämme und Sträucher gründlich abzubürsten. So werden sowohl die Eier als auch überwinternde Exemplare entfernt.
Neben Baumstämmen nutzen die Tierchen auch abgestorbene Pflanzenteile und Gehölze zur Überwinterung. Daher raten wir, Erntereste gründlich zu beseitigen und Pflanzen im Frühjahr gut zurückzuschneiden, um mögliche Eier loszuwerden.
Sowohl für Zimmer- als auch Gartenpflanzen hat es sich bewährt, die Feuchtigkeit rund um die Pflanzen zu erhöhen, um Blattläuse fernzuhalten.
Je wohler sich Pflanzen in ihrem Garten fühlen, umso widerstandsfähiger sind diese. Stimmen Licht, Bodenbeschaffenheit und pH-Wert, gedeihen robuste Pflanzen, die es den Blattläusen schwer machen.
Die Kieselsäure in Schachtelhalm-Extrakten stärkt Pflanzen. Gefährdete Pflanzen sollten einmal pro Woche besprüht werden, sodass Blattläuse nicht an deren Saft gelangen und fernbleiben.
Wir hoffen, dass wir euch ein bisschen über die kleinen Tierchen aufklären konnten und ihr durch unsere Tipps in Zukunft von ihnen verschont bleibt. Sollte es trotz unserer vorbeugenden Maßnahmen zu einem Blattlausbefall kommen, könnt ihr hier nachlesen, wie ihr diese natürlich bekämpft.
Blattläuse natürlich bekämpfen