Der Granatapfel - Kerniger Exot

Der Granatapfel - Kerniger Exot
No items found.

Ob zur Verfeinerung von Desserts, vegetarischen Speisen oder Fleischgerichten: mit seinem süß-säuerlichen Aroma und dem knackigen Biss verfeinert der Granatapfel so einige Gerichte. Und dabei steckt er auch noch voller gesunder Nährstoffe. 

Alles, was ihr über den Granatapfel wissen solltet und wie euch der Anbau im eigenen Garten oder Balkon gelingt, erfahrt ihr hier. 



Der Granatapfelbaum (Punica granatum) ist schon lange eine beliebte Zier- und Nutzpflanze aus der Familie der Weiderichgewächse. Sowohl im Mittelmeerraum als auch in Südosteuropa und Vorderasien wird der Baum seit der Antike kultiviert. Wegen seinen intensiv roten Früchten galt er lange Zeit als Fruchtbarkeitssymbol. 

In Deutschland gilt er vor allem wegen seiner schönen Blüten als beliebte Zierpflanze. Er wächst dicht verzweigt als Großstrauch und kann bis zu drei Meter hoch werden. 

Von Juni bis September schmückt sich der Baum mit etwa fünf Zentimeter großen, intensiv orangeroten, glockenförmigen Blüten. 

Für die Pflanzung im Kübel werden meist Zwerg- oder Ziersorten gewählt, welche nicht höher als 150 Zentimeter werden. Die Blüten der Ziersorten sind meist breiter, kräftig rot, weiß oder cremegelb. Diese Arten sind meist robust und pflegeleicht und daher sehr beliebt bei Hobbygärtnern. 

Bei optimalen Standortbedingungen und viel Sonne können die Pflanzen in seltenen Fällen auch in Deutschland pralle, dunkelrote Früchte tragen. 



Pflanzen

Die Pflanzen lieben es warm. Daher sollte sowohl für den Anbau im Freien, als auch im Kübel ein vollsonniger und geschützter Standort gewählt werden. Das Bodensubstrat sollte einen hohen mineralischen Anteil und lockere, durchlässige Erde haben. 

Für die Anzucht, die Samen in die Erde geben und stets feucht halten. Nach etwa drei Monaten werden die ersten Keimlinge sichtbar. Eine Aussaat ins Freie darf erst nach Eisheiligen erfolgen, da die junge Pflanze Temperaturen unter 20 Grad in diesem Stadium nur schlecht verträgt. 


Da die Pflanze sehr frostempfindlich ist, eignet sich ein Anbau im Kübel besser, da die Überwinterung so leichter fällt. Der Baum benötigt ein dunkles Winterquartier zwischen 2 und 7 Grad. Während seiner Winterruhe bis Februar sollte er nur sehr wenig gedüngt und gegossen werden. Bis Mai kann der Baum an einen helleren und wärmeren Ort angewöhnt werden, bevor der Anfang Juni ins Freie gestellt werden kann. 


Unser Tipp:

Macht euch vor der Anzucht Gedanken, welche Sorte für euch infrage kommt. Für die Kultur im Kübel haben sich vor allem die «Nana» und «Nana Gracilissima» bewährt. Als wichtigste Zierpflanze hat sich die «Flore Pleno» etabliert. 

Erkundigt euch vor der Pflanzung über die jeweiligen Wuchstypen, Standortanforderungen sowie Blütenfarben. 


Pflegen


Der Granatapfelbaum sollte regelmäßig gegossen werden, jedoch immer erst dann, wenn die obere Erdschicht vollständig abgetrocknet ist. 

Kurzzeitiger Wassermangel wird deutlich besser vertragen als Staunässe. 

Handelsüblicher Volldünger sollte alle zwei bis vier Wochen aufgetragen werden, um für ein gutes Wachstum zu sorgen. 

Für die Förderung von Frucht- und Blütenbildung empfehlen wir einen regelmäßigen Schnitt. Dieser erfolgt im Herbst nach der Ernte oder im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Die jungen Triebe werden um etwa ein Drittel zurückgeschnitten. Beschädigte oder schwache Zweige können komplett entfernt werden. 


Schädlinge und Krankheiten


Der Granatapfelbaum ist gegenüber Krankheiten recht robust. 

Meist sind es leicht zu behebende Fehler in der Pflege, welche die Blütenbildung mindern oder Blätter hängen lassen. Verliert der Baum seine Blätter, ist dies meist ein Zeichen für Wassermangel in der Wachstumsphase. 

Zu viel Dünger bewirkt eine Minderung der Blütenbildung. 

Auch ein nicht richtig ausgeführter Schnitt, sowie Nährstoffmangel können zu einem Fehlen der Blüte führen. 

Zu einem Milben- oder Lausbefall kann es kommen, wenn der Überwinterungsort zu warm ist. 


Unser Tipp:

Damit die Pflanzen im kommenden Jahr viele Blüten bilden, müssen die Triebe im Herbst gut ausreifen. Daher sollte ab Mitte August nicht mehr gedüngt und das Gießen eingeschränkt werden. 


Ernte und Verwendung


In den meisten Teilen Deutschlands schaffen es die Pflanzen nicht auszureifen und Früchte zu entwickeln. 

Kommt es doch zu einer Fruchtbildung, müssen diese voll ausgereift sein, bevor sie geerntet werden können, da die Früchte nicht nachreifen. Die Haupterntezeit liegt zwischen September und Dezember. 

Nach der Ernte sind Granatäpfel einige Monate lang haltbar  


Egal ob ihr die Frucht aus dem eigenen Garten oder dem Supermarkt habt: Ihr werdet sie lieben. Der leckere, frische Geschmack der Kerne gibt vielen Gerichten den nötigen Pepp und Biss. 

Damit ihr ohne Sauerei an die begehrten Kerne kommt, haben wir hilfreiche Tipps für euch; 


  1. Sämtliche Arbeitsschritte im Wasserbad ausführen
  2. Granatapfel längs halbieren.
  3. Mit einem Kochlöffel von außen auf die Schale klopfen, sodass die Kerne herausfallen
  4. Von außen «umstülpen» und die restlichen Kerne herausbrechen


Kommt es doch zu unerwünschten roten Flecken ist schnelles Handeln angesagt, da der Saft stark färbend wirkt und schwer zu entfernen ist. Hierfür eignen sich handelsübliche Fleckenentferner, Gallseife, Bleichmittel oder Zitronensaft. 


Die kleinen, süßen Fruchtsamen stecken voller Eisen, Kalium und Polyphenolen. Ihnen wird eine antioxidative Wirkung nachgesagt. Auch sollen sie bei Herz-Kreislaufbeschwerden helfen und den Blutdruck senken. Hierfür braucht es jedoch große Mengen, weswegen man Granatapfel auch in Pulverform, Tabletten oder Saftkonzentraten wieder findet. 


Wir mögen den Granatapfel jedoch lieber frisch im Salat, als Topping im Müsli oder gepresst als Saft. 

Alle Artikel von Clara
18.5.2021