Wie Spitzmaus und Igel gehört der Maulwurf zu den Insektenfressern und vertilgt einige Schädlinge aus dem Garten. Dennoch ist er unter Hobbygärtnern eher unbeliebt, da er den Garten mit unschönen Erdhügeln verunstaltet.
Zu sehen bekommt man die halbblinden Tiere nur selten, da sie in ihren unterirdischen Gängen jagen und leben. Er ist sowohl tag- als auch nachtaktiv und hält keinen Winterschlaf. Bis zu 120 Gramm können ausgewachsene Maulwürfe werden. Zu den Erdhügeln kommt es, da die Tiere mit ihren Grabschaufeln die Gänge freischaufeln und die dadurch gelockerte Erde rückwärts aus den Gängen an die Erdoberfläche schieben. Besonders lockere, nicht zu trockene Böden und Rasenflächen mit ausreichend Nahrungsgrundlage sind beliebt bei den Tieren. Das unterirdische Gangsystem besteht aus einer mit Blättern ausgepolsterten Wohnkammer, sowie oberflächennahen Laufgängen. Schmale, senkrecht verlaufende Gänge dienen als Belüftung.
Ein junger Maulwurf kann täglich um die 20 Erdhügel produzieren. Seine wildes Gebuddel kann außerdem Pflanzenwurzeln beschädigen.
Doch der Maulwurf kann im Garten durchaus eine helfende Rolle übernehmen.
Mit seinen Tunneltätigkeiten sorgt er für eine lockere Struktur und gute Belüftung des Gartenbodens. Mit Maulwürfen können Gartenarbeiten wie Harken, Umgraben, Vertikutieren und Aerifizieren fast komplett auf null reduziert werden. Außerdem vertilgt er viele Schädlinge.
Zu seinen Lieblingsspeisen zählen Schnecken, Larven von Maikäfern, Wiesenschnaken und Dickmaulrüssler, sowie Regenwürmer.
Entgegen vieler Meinungen meidet der Maulwurf Gartenpflanzen vollständig, da er ein Fleischfresser ist.
Bereits seit 1986 stehen Maulwürfe unter Artenschutz. Daher dürfen die Insektenfresser nicht direkt bekämpft werden. Auch Lebendfallen sind verboten, da diese meist aufgrund von Stress und Nahrungsmangel tödlich für die kleinen Tiere enden.
Wir stellen euch die effizientesten Methoden zur Vertreibung der Maulwürfe vor.
Der Maulwurf hat stark ausgeprägte Sinnesorgane und reagiert daher sehr sensibel auf Geräusche, Gerüche und Erschütterungen. Störende Gerüche für Maulwürfe sind Hundehaare, Essigessenz oder Pflanzenjauche aus Brennnesseln oder Wermut.
Ganz sensibel reagieren die Maulwürfe auch auf sauren Joghurt und Milch oder Buttermilch. Diese können einfach in die Gänge gekippt werden und schon bald ist man den Maulwurf los.
Auch ein hergestellter Saft aus Holunderblüten, welcher anschließend in die Gänge geschüttet wird, kommt bei den Tieren gar nicht gut an.
Auch Alkohol ist ein altbewährtes Hausmittel zur Vertreibung. Hierfür reichen bereits ein paar leere Alkoholflaschen, welche mit der Öffnung nach unten in die Gänge gesteckt werden. Der starke Alkoholgeruch verbreitet sich schnell im Höhlensystem und der Maulwurf flieht aus seinen Gängen. Auch in Spiritus getränkte Lappen können in den Gängen für denselben Effekt ausgelegt werden.
Der scharf-aromatische Geruch des Knoblauchs schreckt Maulwürfe ab. Dafür können zerdrückte Knoblauchzehen tief in die Hügel gesteckt werden und der unliebsame Untermieter sucht schnell das Weite. Meerrettich hat ein ähnliches Aroma wie Knoblauch und erzielt daher denselben Effekt.
Ebenso empfindlich wie auf Gerüche reagiert der Maulwurf auf Geräusche. Mithilfe von Schallwellen können Maulwürfe gestört und vertrieben werden. Leicht schräg in den Boden eingegrabene Flaschen oder selbstgebastelte Windräder, die bei Wind quietschende Töne und Schwingungen erzeugen haben sich als Störenfriede bewiesen.
Auch ein häufiges Mähen mit einem Benzinrasenmäher hält den Maulwurf davon ab, den Rasen zu verwüsten.
Frisch aufgeworfene Maulwurfhügel können mit einem Gartenschlauch direkt wieder aufgeweicht und kollabiert werden. Bei einer konsequenten Bearbeitung dieser wird der Maulwurf schnell veranlasst, sein Revier zu verlassen.
Der Maulwurf hat viele natürliche Feinde, wie die Schleiereule, Graureiher, Mäusebussard, Steinmarder, Fuchs, Wiesel und Iltis. Daher verbringt er die meiste Zeit in seinen geschützten unterirdischen Gängen.
Wer Katzen und Hunde im Garten hat, bleibt von Maulwurfplagen meist verschont, da diese die Tiere gerne jagen und ausbuddeln.
Bei der Vertreibung der Tiere solltet ihr grundsätzlich behutsam vorgehen und immer im Hinterkopf haben, dass es sich um Gartennützlinge und artgeschützte Lebewesen handelt. So sollte der Maulwurf eher als Nützling und Lästling anstelle eines Schädlings eingestuft werden.
Wir hoffe, dass wir euch ein wenig über den Maulwurf aufklären konnten und ihr entweder über die kosmetischen Probleme hinwegsehen könnt, die er in eurem garten vielleicht zurücklässt, und die Tiere als nützlich ansehen könnt, oder diese behutsam vertreibt, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Maulwürfe meinen nichts böses und sind leicht zum Umzug zu bewegen!