Mischkulturen im Garten haben einen großen ökologische Nutzen. So können sich bestimmte Pflanzen in ihrem Wachstum unterstützen und Schädlinge voneinander fernhalten.
«Milpa», übersetzt als «das nahe Feld», ist ein landwirtschaftliches System, dass von den Maya seit Jahrhunderten betrieben wird. Es handelt sich hierbei um eine bestimmte Abfolge von Brache, Brandrodung und Kulturzeit. Entscheidend dabei ist, dass während der Kulturzeit gleich drei Pflanzenarten auf einer Fläche angebaut werden: Mais, Bohnen und Kürbisse. Da diese drei eine wunderbare Symbiose bilden, werden sie auch als die «Drei Schwestern» bezeichnet.
Maispflanzen dienen als Rankhilfe für die Bohnen, welche wiederum dem Mais und Kürbis mit Stickstoff versorgen und den Boden verbessern. Der Kürbis dient als Bodendecker, der sowohl die Feuchtigkeit in der Erde hält, als auch Schatten spendet und so Austrocknung vermeidet.
Bohnen können in unseren Regionen ab Anfang Mai direkt ins Beet gesät werden und wachsen dann auch recht zügig. Daher sollte der Mais zu diesem Zeitpunkt bereits recht groß und stabil sein, um die umklammernden Bohnenpflanzen zu stützen. Die Aussaat von Mais ist daher der erste Schritt bei einem Milpa-Beet. Aufgrund seines langsamen Wachstums ist es sinnvoll, diesen bereits Anfang April vorzuziehen, vorzugsweise im Haus, da Mais frostempfindlich ist. Hierbei ist zu beachten, dass die Maispflanzen einzeln vorgezogen werden, da diese stark und kräftig wurzeln und sie sich bei zu engem Pflanzenabstand verheddern.
Auch Kürbispflanzen können zu diesem Zeitpunkt vorgezogen werden. Hält man die Erde gleichmäßig feucht, sind die Jungpflanzen pflegeleicht und problemlos später auszupflanzen.
Ab Mitte Mai können sowohl Mais- als auch Kürbispflanzen ins Beet gesetzt werden. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem die Bohnensamen gesät werden können. Um die Maispflanzen, welche zu diesem Zeitpunkt mindestens 40 Zentimeter hoch sein sollten, legt man etwa 5 Bohnensamen, die später am Mais hochranken können. Wir empfehlen blaue Bohnen oder Trockenbohnen, da diese später gut sichtbar sind und am Ende der Saison alle auf einmal geerntet werden können. Stangenbohnen lassen sich im Milpa-Beet später nur schwer finden und die Ernte ist zwischen all den scharfen Maisblättern zudem nicht ganz einfach.
Die Kürbispflanzen werden mit einem Abstand von 1,5 Metern zueinander zwischen die Maisreihen gepflanzt. Um die Kürbispflanzen nicht zu überfordern, sollten im Sommer immer wieder einige Fruchtansätze abgeschnitten werden, sodass maximal drei Früchte pro Pflanze reifen. Geeignete Kürbissorten sind Butternut, Muskatkürbis und Hokkaido.
Bis zum Juli ist bei gleichmäßiger Bewässerung und Entfernung von Unkraut dann hoffentlich ein dichter Dschungel an Nutzpflanzen entstanden. Die Pflanzen können mit Pferdemist und Hornspäne gedüngt werden. Auch Asche über dem Beet imitiert die Brandrodung der Maya bestmöglich und generiert ein gutes Pflanzenwachstum. Modernere Dünger sind jedoch auch in Ordnung, wenn man traditionellere Methoden nicht zur Verfügung hat.
Unser Tipp: Um eine erfolgreiche Ernte wiederholen zu können, lohnt es sich, einige Samen von jeder Sorte aufzubewahren.
Letztendlich ist die Besonderheit der Milpa die, dass man die Früchte in 3 Ebenen anbaut:
Kürbisfrüchte am Boden, Maisfrüchte in der zweiten Ebene und Kletterbohnen in der Vertikalen. Dies macht das Beet der Maya zu einer perfekten, ausgeklügelten Anbaumethode und zeigt die Fähigkeit der Natur, sich selbst zu erhalten und zu versorgen. Noch heute nutzen Maya in Mexiko und dem Norden von Südamerika diese Methode für ihre Felder! Und wer weiß besser als sie, wie man Mais anbaut?
