Die Helianthus, welche aus der Gattung der Korbblütler und somit ursprünglich aus Nordamerika stammt, gibt es in 67 unterschiedlichen Arten, Größen und Farben. Davon sind einige Sorten einjährig andere auch mehrjährig.
Mittlerweile wird die Sonnenblume weltweit angebaut und als Futterpflanze für Vögel und Insekten, als Nahrungsmittel für uns Menschen und zur Gewinnung von Biodiesel verwendet.
Bei uns Hobbygärtnern ist sie so beliebt, da sie neben ihrem imposanten Aussehen auch als Nutzpflanze für die Herstellung von Öl, als Saatgut oder gesunder Snack eingesetzt werden kann. Mit der richtigen Pflege ist der Ertrag groß.
Wie diese Pflege aussehen sollte und wie ihr Sonnenblumen selbst kultiviert erklären wir euch hier.
Sowohl im Topf auf dem Balkon als auch eingepflanzt im Garten könnt ihr die Sonnenblumen züchten.
Wenn ihr keinen grünen Daumen oder einfach keine Zeit habt, könnt ihr eine junge Pflanze kaufen und im Topf heranzüchten.
Entscheidet ihr euch für ein solches Topfexemplar, solltet ihr beim Kauf immer die ausgewachsene Pflanze bedenken, da auch manche Topfsorten meterhoch wachsen können. Für Topfkulturen eignen sich kleiner Sorten wie Sunspot, Orange Sun und Pacino. Achtet beim Kauf auf Pflanzen, die weder im Wasser stehen noch in ausgetrockneter Erde. Wählt am besten eine schön wachsende Pflanze mit kräftigen Blättern und geschlossenen Blüten. Braune und gelbe Blätter deuten auf eine kränkelnde Pflanze hin.
Nach dem Kauf müssen die kleinen Energiekraftwerke ausreichend versorgt werden, da sie viel Biomasse produzieren.
Da die Blumen einen sehr hohen Wasserverbrauch haben, sollte die Erde stets feucht gehalten, Staunässe jedoch vermieden werden. In der Wachstumsphase sollte außerdem regelmäßig mit organischem Langzeitdünger gedüngt werden, da sie einen hohen Bedarf an Nähstoffen haben.
Als Standort sollte ein möglichst sonniger Platz gewählt werden.
Möchtet ihr von Anfang an beim Wachsen eurer Sonnenblume dabei sein, könnt ihr diese auch ganz leicht selbst vorziehen und aussäen. Dafür eignen sich die Sonnenblumenkerne aus den einjährigen Pflanzen vom Vorjahr oder das Saatgut aus dem Blumenladen.
Ab März können diese in einem großen Topf mit Abflussloch ausgesät werden. Dabei sollte der Topf mit Blumenerde oder einer Mischung aus Kompost und Gartenerde auf einer Schicht aus Kies aufgefüllt werden. Diese dient als Drainageschicht. Die Samen etwa 1 Zentimeter tief in die Erde aussäen und anschließend immer feucht halten. Da die optimale Keimtemperatur zwischen 15 bis 20 Grad liegt, sollte ein sonniger Standort gewählt werden. Nach etwa 8 bis 14 Tagen fangen die Samen an zu keimen.
Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, können die jungen Pflanzen ins Beet gepflanzt werden.
Auch die Aussaat der Samen direkt ins Beet ist möglich. Hierfür die Samen im April zwei bis drei Zentimeter tief aussäen.
Das Pflanzenloch sollte in beiden Fällen den doppelten Umfang des Wurzelballens umfassen, der Pflanzenabstand etwa 50 Zentimeter. Nach dem Einsetzen in einen nährstoffreichen Boden aus Gartenerde und Kompost, sollten die jungen Blumen ordentlich gegossen werden.
Weil Sonnenblumen dem Boden sehr viele Nährstoffe entziehen, solltet ihr diese lieber als Solitärpflanzen halten. Da die Sonnenblumen Schädlinge vom Beet fern halten sind sie gute Nachbarn für Erdbeeren, Gurken, Kürbis sowie einigen Kohlsorten. Kartoffeln und Tomaten vertragen sich gar nicht gut mit den Sonnenblumen und sollten abseits gepflanzt werden.
Da sich die Sonnenblume den ganzen Tag über nach der Sonne richtet, hat sie einen sehr hohen Wasserbedarf. An heißen Sommertagen muss eventuell sogar zweimal gegossen werden, um die Erdschicht feucht zu halten. Als Gießzeitpunkt sollte der Morgen oder Abend gewählt werden.
Auch der Nährstoffbedarf ist gerade bei jungen Pflanzen enorm hoch. Daher sollte während des Wachstums mit einem organischen Dünger nachgeholfen werden. Mehrjährige Pflanzen müssen ab September nicht mehr gedüngt werden.
Lässt die Sonnenblume die Köpfe oder Blätter hängen fehlt es ihnen meist an Feuchtigkeit und ihr solltet die Blumen umgehend und ausreichend wässern.
Von Schädlingen wird sie meist verschont, dafür ist sie aber recht anfällig für Krankheiten und Pilzbefall. Braune Blätter oder schwarze Verfärbungen sind ein typisches Zeichen für solche. Meist helfen dann nur noch Pilzmittel.
Auch Mehltau macht der Pflanze oftmals zu schaffen was sich an weißen oder violetten Farben auf den Blättern zeigt. Auch hier muss Pilzmittel als Bekämpfung eingesetzt werden.
Je nach Verwendungszwecken fällt der Erntezeitpunkt aus. Als Schnittblume kann man die Blüte jederzeit nach Bedarf abschneiden.
Für die Ernte der wertvollen Kerne, muss die Blume erst ausreifen.
Die Sonnenblume kann bis in den frühen Herbst hinein blühen. Sobald die Blütezeit zu Ende ist, sollten die Blütenstände an der Pflanze belassen werden und gegebenenfalls mit durchlässigem Stoff als Schutz gegen Vögel abgedeckt werden.
Sobald der Blütenkopf vollständig getrocknet ist und herabhängt, kann geerntet werden. Die Sonnenblumenkerne lassen sich leicht ablösen.
Der Blütenkopf kann dann abgeschnitten und an einem trockenen Ort gelagert werden, um die Samen für das kommende Jahr zu erhalten.
Die Sonnenblume ist nach der Ernte vielseitig einsetzbar. Vor allem die Kerne enthalten eine hohe Menge an hochwertigem Eiweiß. Zudem enthalten sie sehr viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamine A, E, B, und F, sowie Calcium, Jod und Karotin.
Das Öl der Blume wird auch in der Arznei und Kosmetik eingesetzt.
Damit ist die Sonnenblume ein absoluter Allrounder und überzeugt neben ihrem wundervollen Aussehen auch mit seinen Verwendungszwecken und gesunden Inhaltsstoffen.
Aus dem Grund lohnt sich ein Anbau von Sonnenblumen allemal. Ob als Topfpflanze oder im Beet – die Sonnenblume wird euch täglich Freude bescheren! Worauf wartet ihr also noch?
Wir wünschen euch viel Spaß!