Die Küchenzwiebel (Allium cepa) gehört zu den Amaryllisgewächsen, zur Gattung des Lauchs. Bereits im alten Ägypten wurde sie angebaut, jedoch ist ihre genaue Herkunft bis heute nicht geklärt. Botaniker gehen davon aus, dass sie aus Teilen des Irans stammt.
Durch ihr gut verdicktes Speicherorgan passt sich das mehrjährige Gemüse an ein kontinentales und schwankendes Klima gut an.
Es gibt viele Sorten von Zwiebeln. Hauptsächlich werden sie in vier Gruppen unterteilt: die Sommer- oder Küchenzwiebel, welche eher klein und würzig ist, die eher groß und milde Gemüse- oder Gartenzwiebel, die feinen Schalotten und die milden Lauch- oder Frühlingszwiebeln.
Da die Zwiebel kaum Pflege braucht, aber dennoch eine sehr ergiebige Gemüsepflanze ist, ist sie besonders auch bei Garten-Anfängern beliebt.
Zwar kann die Zwiebel über Samen vermehrt werden, jedoch stecken die meisten Gärtner ihre Zwiebeln, da diese Methode schneller ist, weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge und meist auch weniger Aufwand und Pflege bedarf.
Böden mit einem hohen Nährstoffhaushalt und einem hohen Anteil an Humus sind der perfekte Standort für Zwiebeln. Hierfür eignen sich Löss- und Lehmböden. Die Zugabe von Kompost kann bei nicht idealen Bodenbedingungen helfen. Wichtig ist vor allem, dass der Boden tief aufgelockert wird, welches das Bodenleben anregt, tiefere Schichten durchlüftet und so das Entfalten der Zwiebel erleichtert.
Da die Steckzwiebeln viel Wasser enthalten sind sie recht kälteempfindlich. Die meisten Sorten halten sich robust knapp unter null Grad. Daher sollte man mit dem Zwiebelstecken frühestens Ende April beginnen um Nachtfrost auszuschließen und eine höhere Bodentemperatur zu gewährleisten. Warme, vollsonnige Plätze eignen sich daher ideal. Da die Zwiebel mehrjährig ist und Gärtner vorhaben ihre Zwiebelpflanze nicht neu zu säen, sondern zu Überwintern sollte auf eine ausreichende und wärmenden Abdeckungen geachtet werden.
Vor dem Stecken sollte das Beet gut aufgelockert werden. Anschließend sollten die Pflanzen so tief gesteckt werde, dass der Sprossenansatz gerade so aus der Erde hinausschaut. Ein ordentliches Stecken in Reihen, mit einem Abstand von mindestens 15 x 25 Zentimetern erleichtert die spätere Pflege der Zwiebel.
Eine Mischkultur im Beet ist für den Anbau der Zwiebel unerlässlich. Bewährte Nachbarn sind die Karotte, Pastinake, Gurke und Rote Beete.
Nachbarn wie die Kartoffel, Bohnen oder Kohl sollten gemieden werden.
Möchtet ihr die Keimung der Zwiebel miterleben, könnt ihr auch Zwiebelsamen kaufen und diese bereits im Februar direkt in den Garten säen. Ein Vorteil der Saat mit Zwiebelsamen ist, dass die Auswahl an Sorten um einiges größer ist als die bei Steckzwiebeln.
Wichtig bei der Zwiebelpflanzung im Topf ist, dass der Kübel groß genug (etwa 10 Liter Volumen) ist, sodass sich neue Tochter-Zwiebelknollen bilden können. Für die Erde gilt hier das gleiche wie draußen.
Außerdem sollte die Ausrichtung der Pflanze nach Süden sein. Am besten für den Anbau in einem Topf eignen sich Etagen- und die Lauchzwiebel.
Da Zwiebeln es lieber mäßig feucht mögen, sollte die Wassergabe zwar regelmäßig, aber in größeren Abständen erfolgen um Staunässe zu vermeiden.
Da Zwiebeln zu den schwach- bis mittelzehrenden Pflanzen gehören, reicht es aus, den Boden durch die einmalige Zugabe von Kompost im Herbst ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Alternativ kann auch eine Zugabe von Bio-Tomatendünger im Februar in den Boden eingearbeitet werden. Wichtig dabei ist, dass der Dünger anschließend gut mit Erde abgedeckt wird, um das Auftreten von Zwiebelfliegen zu vermeiden.
Unkrautjäten gehört zu den wichtigsten Pflegearbeiten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass gerade im Jungstadium nicht die junge Gemüsepflanze fälschlicherweise aus der Erde gezogen wird. Eine regelmäßige Wasserversorgung sollte ebenfalls gewährleistet werden.
Ein Grund für geringen Wachstum der Zwiebelpflanze kann ein zu stickstoffhaltiger Boden sein. Sie entwickeln dann mehr Laub als Zwiebel. Um dies zu vermeiden sollte der Boden bereits im Herbst vor dem Anbau mit reifem Kompost versorgt werden, da die Zwiebeln weder frischen noch frisch gedüngten Boden mögen.
Lassen die Zwiebeln ihre Blätter hängen oder werden gelb ist dies meist ein Zeichen dafür, dass der richtige Erntezeitpunkt erreicht ist.
Die falsche Pflege sowie eine feucht-kühle Witterung begünstigen die Pilzkrankheit und falscher Mehltau taucht an der Zwiebel auf. In diesem Fall sollten betroffene Pflanzenteile sofort durch Schneiden entfernt werden. Bei starkem Befall kann eine Behandlung mit speziellen Fungiziden helfen.
Der häufigste Schädling ist die Zwiebelfliege. Die Larven derer leben im Speichergewebe der Zwiebel und machen sie so unbrauchbar. Die Mischkultur mit Möhren bietet zwar einen gewissen Schutz, bei stärkerem Befall sollte man die Pflanze jedoch mit Gemüsenetzen abdecken. Auch eine Milchschicht aus Rainfarn, Salbei oder Pfefferminze kann helfen.
Ab Anfang August sind die Zwiebeln reif und zur Weiterverwendung geeignet. Der ideale Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Blätter von selbst umknicken und vergilben und der Blattansatz eintrocknet.
Zur Ernte der Zwiebel bedarf es keinen Einsatz von Gartengeräten. Die Zwiebel einfach am Laub aus der Erde ziehen und nebeneinander auf dem Gartenboden legen. Dort können die äußeren Häute nun über mehrere Tage trocknen und die Zwiebel wird haltbar.
Nachdem die äußeren Häute der Zwiebeln getrocknet sind, kann sie hängend oder liegend eingelagert werden. Wählt hierzu am besten einen dunklen, kühlen und trockenen Ort. So lassen sich die Zwiebeln bis zu 6 Monate lagern.
Fangen die Zwiebeln bereits an zu blühen, bilden sie keine großen, runden Knollen mehr. Es macht keinen Sinn, die Zwiebel in der Erde zu lassen, da die Mutterzwiebel nicht mehr weiterwächst und die Gefahr von Verfaulung besteht. In dem Fall empfiehlt sich eine rasche Ernte. Anschließend kann die Zwiebel bedenkenlos verwendet werden. Der einzige Unterschied ist, dass sie womöglich eher klein und länglich, statt groß und rund sind.
Kenner lassen die Blüten bewusst bis zur Samenreife an der Pflanze, um sich ihre Steckzwiebeln selbst zu produzieren.
Die Zwiebel ist auch als Heilpflanze bekannt und ergänzt sehr gut unsere Ernährung. Sie enthält viele Inhaltsstoffe, die gesund sind, wie Antioxidantien, die vor Diabetes, Herzkrankheiten sowie einigen Krebsarten schützen können. Zudem ist sie reich an Nährstoffen wie Kalium, Vitamin C und Vitamin B.
Die in der Zwiebel enthaltenen Fruktane (wasserlösliche Oligo- und Polysaccaride) aktivieren die Darmflora, steigern die Absorption von Mineralstoffen und schützen gegen Grippeviren.
Die Schwefelverbindungen der Zwiebel senken sowohl den Cholesterinspiegel und hemmen die Blutgerinnung, was als Thrombosevorbeugung dienen kann.
In der Volksheilkunde wird die Zwiebel auf verschiedenste Weisen verwendet. Sie kann entweder gegessen werden. Roh oder auch gekocht. Rezepte gibt es viele. Doch nur roh entfaltet sie ihre Wirkung, die die Gesundheit fördert zur Gänze. Eine sehr gute Wirkung auf unsere Gesundheit entfaltet die Heilpflanze auch in Form von Säften, inhalierenden Dämpfen oder äußerlich angewendet. Anwendung findet sie bei Halsschmerzen, Husten, Ohrenschmerzen, Blaseninfektionen, Verdauungsbeschwerden, Insektenstichen und bei Wunden und Narben. Regelmäßig in unserer Ernährung untergebracht beugt ihre Wirkung vielen Krankheiten vor und sorgt für eine angenehme Gesundheit.