Mit Blüten lassen sich die Jahreszeiten auf dem Teller noch eindeutiger erlebbar machen. So sorgen Veilchen im Frühling, Phlox im Sommer und Passionsblumen im Winter für optische Höhepunkte und geschmackliche Überraschungen.
Auch in der natürlichen Hausapotheke werden einige essbare Blüten geschätzt. Aufgüsse aus Malve wirken Husten stillend, Tee aus Lavendelblüten hilft bei Magendarmbeschwerden sowie Einschlafstörungen.
Geerntet werden Blüten gleich nach dem Abtrocknen des Morgentaues, vor der Mittagshitze. Dies stellt sicher, dass die ätherischen Öle sich nicht verflüchtigen. Da die Blüten rasch welken und ihr Aroma verlieren, sollten sie erst kurz vor der Verwendung gepflückt werden. Nach der Ernte können sie in einem Glas oder Schale mit kaltem Wasser einige Stunden frisch gehalten werden. Bei der Verarbeitung sollte mit äußerster Vorsicht gearbeitet werden, da die Blüten sehr empfindlich sind.
Essbar sind nur die Blütenblätter, die grünen Pflanzenteile, Stempel und Staubgefäße sollten daher vor der Verwendung entfernt werden.
Die Blüten können frisch, getrocknet, roh, gegart, zu Sirup, Marmelade oder Gelee verarbeitet oder in Essig und Alkohol eingelegt werden. Gemüse- und Kräuterblüten verfeinern meist herzhafte Gerichte, wohingegen Blumenblüten besonders in süßen Speisen und Getränken ihre Verwendung finden.
Nicht alle essbaren Blüten schmecken auch gut, daher raten wir zu einem vorsichtigen probieren. So sehen die leuchtend orangenen Blätter der Kapuzinerkresse zwar toll auf einem Schokoladendessert aus, passen mit ihrem Rettichgeschmack jedoch besser an einen Kräuterquark oder in den Salat.
Blüten können gesammelt, gekauft oder selbst anbaut werden. Beim Sammeln essbarer Blüten in der freien Natur sollte man sich sicher sein, dass die Blüten genießbar sind und an Standorten wachsen, die fernab von Straßen oder Hundeklowiesen liegen. Auch gedüngte Wiesen sollten gemieden werden.
Wer auf Nummer sicher gehen und sich nicht nur auf dem Teller, sondern auch im Garten eine Freude machen möchte, sollte die Blüten selbst anbauen. Dafür eignet sich der Garten aber auch Blumentöpfe und Kübel auf Balkon und Terrasse. Auf diese Art können die Blüten unbedenklich verzehrt werden, da sie keinen Dünger, Pflanzenschutzmittel oder andere chemische Stoffe enthalten.
Die meisten Pflanzen sind recht pflegeleicht. Einige Pflanzen profitieren sogar davon, wenn man sie neben essbaren Blüten pflanzt. Als gute Nachbarn gelten zum Beispiel Rosen und Lavendel, Borretsch und Erdbeeren, Zucchini und Kapuzinerkresse sowie Ringelblumen und Tomaten.
Eine Auswahl an essbaren Blüten haben wir im Folgenden für euch! Dabei haben wir vor allem nach Geschmack und Aussehen gewertet:
Magnolien gehören zu unseren Lieblingen. Von März bis Mai beeindrucken die Bäume mit ihren großen, wunderschönen Blüten. Doch nicht nur als optischer Hingucker überzeugt die Magnolie. Die Blüten können hervorragend zu Desserts und Sirup verarbeitet werden oder als Teemischung verwendet werden. Auch frittiert sind sie ein geschmackliches Highlight.
Die Pflanzen bilden sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Da aus den männlichen Blüten keine Früchte entstehen, können diese hervorragend geerntet werden. Beim Pflücken sollte jedoch darauf geachtet werden, dass ausreichend weibliche Blüten bestäubt sind, um den Fruchtansatz sicherzustellen.
Die Blüten lassen sich toll frittieren, grillen oder befüllen und anschließend im Ofen überbacken.
Holunder macht sich im eigenen Garten vielseitig nützlich. So verzaubert er optisch unseren Garten in ein Paradies, aber auch geschmacklich kann der Holunder punkten. Die weißen Blütendolden können zu leckeren Holunderküchlein oder Sirup verarbeitet werden.
Durch seinen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt wird Holunder auch gern als Heilmittel bei Erkältungen und Fieber eingesetzt.
Die meisten Kürbissorten bilden den ganzen Sommer und Herbst über immer neue Früchte. Daher kann es sinnvoll sein, die meisten Blüten zu ernten und die Energie der Pflanzen in nur wenige, dafür umso kräftigere Früchte zu leiten.
Ähnlich wie die Zucchiniblüten, lassen sich die Kürbisblüten toll befüllen, überbacken, frittieren oder grillen.
Wildrosen sehen nicht nur wunderschön aus, sie dienen auch als undurchdringliche Begrenzung zum Nachbargrundstück und bieten eine wunderschöne Randbepflanzung.
Gleichzeitig bereichern die zarten, rosafarbenen Blütenblätter Salate oder können zu Rosenblütengelee, -sirup und weiteren Köstlichkeiten verarbeitet werden. Statt die ganze Blüte zu ernten, können einzelne Blüten abgezupft werden, sodass sich im Herbst trotzdem reichlich Blumen bilden. Die Blüten sind reich an gesundem Vitamin C und daher eine echte Bereicherung auf unseren Tellern. Ein tolles Mitbringsel ist selbstgemachtes Rosenblütensalz.
Die Sonnenblume erfreut uns nicht nur mit ihrem Aussehen. Vor allem die Kerne werden gern in der Küche verarbeitet. Was viele nicht wissen: die Blütenboden und Blütenblätter sind ebenfalls ein Genuss. Zubereitung und Geschmack erinnern an Artischocken. Um die Kerne nicht zu zerstören, werden die kleinen Korbblüten an der Vorderseite befreit und der Blütenboden geschält.
Die gelben Blätter können Salate geschmacklich und optisch bereichern und spenden eine zusätzliche Vitamin- und Nährstoffquelle. Auch die Verarbeitung zu Tee hat sich bewährt und soll gegen Infekte helfen, sowie die Abwehrkräfte stärken. Beim Verzehr der Blüten sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen pestizidfrei angebaut wurden.
Die schönen Hibiskusblüten sind nicht nur als Zierstrauch eine wahre Bereicherung für unsere Gärten: auch die essbaren Blüten finden eine breite Verwendung in der Küche. Gegart oder als Früchtetee zubereitet, können Getränke und Speisen durch die fruchtig, säuerliche Note aufgewertet werden. Auch zu Fischgerichten wird die Hibiskusblüte gern serviert.
Im Frühjahr erfreut der Kirschbaum den Garten mit seiner reichen Blütenpracht, bevor er im Sommer köstliche Früchte trägt. Doch nicht nur die Früchte sind ein wahrerer Genuss. Auch die Blüten verleihen mit ihrem süß-herben Aroma so manchen Speisen wie Eis, Pudding und Salaten eine ganz besondere Note. Auch Marmeladen und Sirups können aus den Blüten hergestellt werden.
Der intensiv süße, honigartige Geschmack der Lindenblüten ist eine wahre Bereicherung für Getränke, Sirups, Desserts oder Marmeladen. Auch getrocknet und zu einem Tee zubereitet entfalten die Blüten ein tolles Aroma und können zu Heilzwecken eingesetzt werden. So wirken sie schweißtreibend, entzündungshemmend und schleimlösend und können bei fiebrigen Erkältungen angewendet werden.
Welche Blüten habt ihr als Gaumenschauß für euch entdeckt? Wir freuen uns über weitere Anregungen!