Wenn wir über Architektur sprechen, lassen wir uns gern über Fenstertypen und Stilelemente der Fassade aus. Ein Element kommt allerdings nur selten zur Sprache: Die Fensterbank. Dabei ist die Fensterbank nicht nur stilgebend, sondern auch sonst ein essenzielles Element der Fassade. Aber wozu dienen Fensterbänke eigentlich? Wir erklären, warum deine Fensterbänke auch etwas Aufmerksamkeit verdienen.
Was ist eine Fensterbank?
Fenster werden zumeist in Aussparungen im Mauerwerk eingebaut. Sowohl nach außen als auch nach innen bleiben in der Regel Überstände des Mauerwerks. Die kleine Brüstung an der unteren waagerechten Seite überziehen wir mit einer Verkleidung. Diese bezeichnen wir als Fensterbänke. Dabei gibt es sowohl in Aussehen als in seiner Funktion wesentliche Unterschiede zwischen der inneren und der äußeren Seite der Fensterbank.
Außenfensterbank
Die Außenfensterbank bildet den Abschluss bzw. den Übergang zwischen Fenster und dem Mauerwerk der Fassade. Die Außenfensterbank dient vor allem dem Schutz des Mauerwerks. Sie ist deshalb aus einem robusten, wetter- und auch sonst beständigen Material, das nicht von Nässe durchdrungen werden kann.
Diese Materialien eignen sich für Außenfensterbänke
Das passende Material für die Fensterbank außen sind beispielsweise Aluminium, Kunststoff, Zink oder Kunststein. Auch Naturstein mit einer zusätzlichen Versiegelung ist denkbar. Gerade Aluminium ist leicht und robust. Es lässt sich vergleichsweise einfach und kostengünstig an die Gegebenheiten anpassen und anbringen. Weiterer Vorteil: Du bekommst Außenfensterbänke aus Aluminium in allen möglichen Farben und Looks, sodass du sie an den Stil der Fassade und bzw. des Fensters anpassen kannst.
Die einzelnen Materialien unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihrer Haltbarkeit und der Pflege. Bei Kunststoff gilt es auf die Qualität zu achten: Er ist zwar günstig, kann aber auch vergilben, wird verhältnismäßig schnell unansehnlich und muss ausgetauscht werden. Stein ist teuer, aber relativ unempfindlich gegenüber Kratzern und Schmutz lässt sich leicht wegwischen. Aluminium ist der vielleicht beste Kompromiss zwischen Beständigkeit, Preis und Anspruch an Ästhetik. Nicht immer sind Fenster und Fensterbank separate Bauteile, sondern werden als Einheit verkauft.
So schützen Fensterbänke deine Fassade
Die Fensterbank leitet Wasser von der Fensterbrüstung, bzw. der Nische ab, sodass sich keine Nässe auf der Brüstung sammelt und ins Mauerwerk dringt. Dazu ist sie leicht angewinkelt, damit sie das Wasser abführen kann. Um zu vermeiden, dass sich Tropfen an der Flächenunterseite der Fensterbank sammeln, besitzt sie eine Abtropfkante. Sie steht etwas von der Fassade ab und sorgt dafür, dass das Wasser an dieser Stelle abtropft.
Deshalb sind manche Fensterbänke leiser als andere
Regenprasseln kann zwar schön sein - aber nach einigen Minuten kann einem der Geräuschpegel auch ganz schön auf die Nerven gehen. Deshalb sind einige Fensterbänke mit einer sogenannten Anti-Dröhn-Folie beschichtet. Wenn du es gerne ruhig magst, solltest du dir unbedingt eine Fensterbank aussuchen, die mit dieser zusätzlichen Folie ausgestattet ist.
Innenfensterbank
Die Innenfensterbank dient heute vor allem dekorativen Zwecken. Anders als außen können hier Materialien wie Holz zum Einsatz kommen. Früher beherbergte der Platz unterhalb der Innenfensterbänke oft Heizkörper. Diese sollten die kalte, durch Ritzen im Fenster einströmende Restluft direkt dort aufwärmen, wo sie eintrat. Mit dem heutigen Stand der Fensterisolation ist das zwar nicht mehr nötig, wird aber aus stilistischen- und Platzgründen immer noch häufig so gehandhabt.
Die Innenfensterbank ist der Platz an der Sonne (oder zumindest am Tageslicht). Wer eine gemauerte Innenfensterbank hat, kann sie mit Kissen auslegen und sie als Leseecke genutzt. Im Normalfall nutzen wir sie als Ort für lichtbedürftige Zimmerpflanzen und Kräuter, die unsere Wohnung lebendig machen oder unsere Küche in eine kleine Gärtnerei verwandeln.
Das solltest du nicht vergessen: Dämmung
Fensterbänke können Wärmebrücken sein. Sie begünstigen einen besonders raschen Temperaturausgleich. Deshalb sollten Fensterbänke beim Anbringen sowohl innen als auch außen mit einer Dämmung ausgestattet werden. So vermeidest du, dass die Kälte im Winter schneller als nötig hereindringt und Wärme nach außen abgeleitet wird. Im Sommer dreht sich das Prinzip um und trägt dazu bei, dass sich der Raum weniger schnell aufheizt.
