Und ich meine hier nicht die klassische, strenge Edelrose, nein, nostalgische, gefüllte und durchaus robuste Varianten, dürfen es hier sein. Zu meinen Favoriten zählen historische Rosen wie die Rose de Resht oder die Charles de Mills, aber auch durchaus verlässliche Neuzüchtungen mit ADR-Siegel (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung) wie die Herzogin Christiana, Pomponella oder die Rosengräfin Marie Henriette.
Für alle, die einen märchenhaften Garten möchten, sind Ramblerrosen ein absolutes Must-Have. Sie können – je nach Sorte – bis zu zehn Meter und höher werden, klettern mit Vorliebe in Bäume, auf Schuppen- oder Garagendächer, begrünen Rosenbögen oder kaschieren unschöne Wände. Ramblerrosen wirken wahre Wunder, mit ihren meist kleinen Blüten verwandeln sie „tote“ Ecken, langweilige Hecken oder schenken Bäume eine zweite Blüte.
Auch wenn der Cottage Garten fast ein bisschen unordentlich wirken soll und ohne penibel bepflanzte Beete auskommen darf, ist dennoch ein gewisses räumliches Konzept sehr wichtig. Besonders wenn der Garten später richtig eingewachsen ist. Staketenzäune sind etwas ganz wunderbares. Sie sind leicht zu montieren, geben eurem Garten im Handumdrehen Struktur und unterstreichen den natürlichen Aspekt des Cottage Gartens. Besonders wenn Pflanzen wie Rittersporn und Stockrosen daran lehnen oder Duftwicken und Klematis ihn umranken. Er eignet sich zur Abtrennung von Beeten oder einfach zur optischen Einteilung des Gartens. Staketenzäune gibt es aus Kastanien- oder Haselnussholz, sie sind pflegeleicht, weil sie nicht gestrichen werden müssen – im Gegenteil: Nach dem ersten Winter hat ein Staketenzaun erst die richtige Patina. Man kann ihn auch einfach als Kulisse vor dem Staudenbeet nutzen, kleine Töpfe oder Windlichter daran befestigen oder den Gemüsegarten damit umzäunen. Beet- und Wegeinfassungen aus Weiden oder Haselnuss geben auf einfachste Weise dem Garten eine Form, die dann durch die Bepflanzung aufgelockert wird. Besonders Hochbeete aus Haselnuss finde ich sehr charmant, diese können mit Gemüse oder (zukünftigen) Schnittblumen bepflanzt werden.
Was eigentlich den Garten ausmacht, sind natürlich die Pflanzen. Im Cottage Garten ist alles erlaubt, was blüht, duftet und gefällt. Um am besten die gewollte Unordnung zu erreichen, sollten viele der ausgewählten Blumen eine gewisse Höhe haben. Stauden wie Rittersporn, Argentinisches Eisenkraut, Phlox, Stockrosen, Klematis, Fingerhut, Buschmalven, Herbstanemonen und (hohe) Astern eignen sich hervorragend. Nehmt von allen die XXL-Variante. Zur Auflockerung gehören natürlich auch kleinere Pflanzen wie Astern, Mohn oder Ziersalbei.
Im Cottage Garten darf’s ruhig ein bisschen mehr sein – hier ist Üppigkeit gefragt. Du kannst die Pflanzen gern enger nebeneinander pflanzen, sie sollten sich nur nicht
gegenseitig behindern. Wenn die Pflanzen wachsen, sich ausbreiten oder versämen, wird es mit der Zeit auch ganz von alleine dichter. Die Beete dürfen wuchern und durchaus auch hier und da in Wege hineinwachsen. Auch die wilde Fortpflanzung von Akelei, Vergissmeinnicht und Frauenmantel in Pflasterritzen und Kieswegen ist gewünscht und macht den typischen Charme eines Cottage Gartens aus.
So praktisch Plastikmöbel auch sein mögen – in einem Cottage Garten haben sie nichts verloren. Also, solltet ihr welche besitzen und einen Cottage Garten planen, dann gehören eure Plastikmöbel ab heute der Vergangenheit an. Die Alternative sind verwitterte Holzmöbel, Gusseisen- oder Korbmöbel. Zinkgießkannen oder -wannen, eine alte Holzkiste, die als Kübel dient oder eine Kanne aus Emaille mit frischen Blumen auf einem Bistrotisch erzielen eine große Wirkung um z.B. große Rasenflächen zu unterbrechen. Auch ein Weinfass als Regentonne, Spaliere mit Obstbäumen an den Hauswänden, eine alte Leiter oder eine berankte Pergola lassen das Cottage-Garten-Flair entstehen.