Bei Ysop (Hyssopus officinalis) handelt es sich um einen Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name Ysop stammt aus dem Griechischen. Die Pflanze wird als Gewürz- und Heilpflanze seit dem 16. Jahrhundert gesehen.
Wie so viele Kräuter stammt er zuerst mal aus der Familie der Lippenblütler- bzw. Taubnesselgewächse (Lamiaceae). Ursprünglich ist seine Heimat der östliche Mittelmeerraum bis in den vorderen Orient hinein.
Der Weg der Pflanze zu uns ist ein langer gewesen. Es wird vermutet, dass Mönche im 9. Jahrhundert die Heilpflanze von den italienischen Mutterklöstern über die Alpen auch in unsere Regionen brachten.
Der Ysop ist ziemlich eng verwandt mit den Heilpflanzen und Gartenkräutern Thymian, Salbei und den anderen Lippenblütlern wie Rosmarin wie oben schon erwähnt. Ysop ist dabei vor allem als Würzkraut bekannt, weniger als Heilkraut. Denn die Wirkung von hyssopus officinalis, wie das Kraut botanisch auch genannt wird, ist nicht wissenschaftlich bewiesen.
Trotzdem ist die Pflanze eine seit Jahrhunderten aus Klostergärten bekannte Heil- oder Gewürzpflanze mit vielfältigen Möglichkeiten der Verwendung in der Küche oder eben doch auch als Heilpflanze.
Seine volkstümlichen Namen lauten: Weinespe, Eisenkraut, Hizopf, Ibsche, Isump, Hysop, Ipsenkraut, Eisewig, Eisop, und Josefskraut. Der wissenschaftliche Name ist Hyssopus officinalis wie oben schon erwähnt.
Bei Ysop handelt es sich um einen mehrjährigen Halbstrauch, der bis zu 100 cm hoch werden kann.
An den Stängeln der Kräuter wachsen rosettenförmig angeordnete längliche, stiellose Blättchen. Die violetten Blüten wachsen in Scheinähren.
Damit der Ysop oder hyssopus officinalis nicht alle seine Nachbarn überwuchert, müsst ihr ihn auch mal kräftig zurückschneiden. Er wird bis ca. 40-50 cm hoch und eignet sich daher wie oben erwähnt gut zur Beeteinfassung. Eine niedrige lang blühende Dufthecke lässt sich wunderbar mit ihm ziehen.
Im Garten wünscht sich das Gewürz, mit ausgesprochen starker Wuchskraft, einen Standort an der Sonne. Aus der zierlichen Pflanze, die einst im Blumentopf aus dem Markt angeschleppt wurde, wird dann innerhalb von wenigen Jahren der reinste Busch.
Die kleinen Sträucher, welche sich aus den kleinen Heilpflanzen mit sehr unterschiedlichen Inhaltsstoffen entwickeln können, stammen ursprünglich aus den Mittelmeerländern. Dort finden sie natürlich ein viel milderes und sonnigeres Klima vor, als sie es bei uns meistens vorfinden, und damit den perfekten Standort, um ihre heilenden Inhaltsstoffe entwickeln zu können.
Die beste Ernte ist im Sommer von Juni bis August zu erhalten. Seine blau-violetten Blüten sind in der Zeit nicht nur für die fleißigen Insekten ein Anziehungspunkt sondern auch für die Menschen. Ysop blüht übrigens sehr lange, manchmal bis in den November.
Geerntet werden können die Blätter der Pflanzen und das sogar am laufenden Band. Wie bei den meisten Kräutern üblich ist das stärkste Aroma in der Blütezeit zu erwarten, die Blüten können dann auch gut mit verwertet werden zum Beispiel als nette Dekoration in Getränken.
Der Halbstrauch aus dem Mittelmeerraum kann durchaus jährlich einfach zurückfrieren und als Staude im Frühjahr wieder neu austreiben. Generell ist er auch in unserer Region in der Lage den Winter draußen zu überstehen. Allerdings sollte er bei sehr rauem Klima (z. B. in den Höhenlagen der Mittelgebirge) einen leichten Winterschutz bekommen
Sie fühlen sich aufgrund ihrer Herkunft natürlich in voller Sonne am wohlsten. Dazu brauchen sie einen Boden aus durchlässiger Erde. Boden, in dem sie gut wachsen, sollte wie in den Herkunftsländern eher trocken und kalkhaltig sein. Wenn die Heilpflanzen und Gewürzpflanzen einen solchen Platz finden, bedanken sie sich auch mit einer üppigen weißen, rosa oder blauen Blüte und entwickeln ihre wunderbaren heilenden Inhaltsstoffe.
Die Inhaltsstoffe der Heilkräuter sind vor allem die wohlriechenden Ätherischen Öle, davon allerdings relativ wenig, die Flavonglycoside Hesperidin und Diosmin, Gerbstoffe, Cholin, Apfelsäure, Zucker, Harz, Gummi und der Farbstoff Hyssopin und viel Vitamin C.
Früher wurde Ysop ähnlich wie Salbei verwendet, geriet aber in Vergessenheit. Die Verwendung ist also wie die von Salbei sehr vielseitig unter anderem ist Ysop eines der Heilkräuter das entzündungshemmend, schweißhemmend, menstruationsfördernd, gallefördernd, leicht abführend wirken soll. Einst hieß es auch, das Kraut würde das Zahnweh vertreiben. Kompressen mit Ysop wurden zur Stärkung für müde Augen eingesetzt.
Die Anwendungsbereiche der Heilkräuter sind ja bekanntermaßen oft recht breit gefächert. Ysop findet normalerweise aufgrund der passenden Inhaltsstoffe Verwendung bei Asthma bronchiale, Blähungen, Chronischer Bronchitis und Magen-Darm-Katarrh.
In den Lamaklöstern wurden einst Ysop-Sträuße aufgehängt. Das sollte Krankheiten verhindern und vertreiben. Der Ysop hat durch seinen Duft für den Garten auch eine schädlingsabwehrende bzw. –bekämpfende Wirkung.
Am besten trinkt man Ysop als Tee. Auch andere Kräuter können mit Ysop zu einer Teemischung aus Heilkräuter - Pflanzen verwendet werden. Durch sein feinherbes Aroma schmeckt er besonders Kindern in einer Hustentee-Mischung gesüßt mit Honig.
Aber Achtung: der Anteil von Ysop bei Tee - Mischungen sollte nicht über fünf Prozent liegen. Ysop sollte auch nicht über einen längeren Zeitraum und in hohen Dosen verwendet werden.
In der Küche kann man Ysop als aromatisches Würzkraut einsetzen. Da er recht kräftig schmeckt, reichen wenige Blätter. Er eignet sich zum Würzen für Salate, Tomaten, Quark, Braten und Soßen.
Ysop ist auch bei uns eher in der Küche denn als als Heilkraut berühmt. Sein feinherbes Aroma ist perfekt für Kräutersaucen, für Ragouts, Pasteten und Fischgerichte. Er harmonisiert auch mit Kalbs- und Lammbraten sowie Geflügel, passt in Eintöpfe, Omelettes, Kuchen und Salate. Er ist fast so universell einsetzbar wie Petersilie.
In Frankreich ist es üblich Ysop in das „Bouquet Garni“ (Kräutersträußchen zum Würzen in der regionalen Küche) zu binden.
Wer Kräuteröle oder Kräuteressig selbst mal ansetzen will kann dazu auch Ysop verwenden.