Ein Hochbeet kaufen, oder auch selber bauen! Das ist mein Plan für diesen Sommer. Nächstes Wochenende werde ich damit anfangen. Ich finde das schon allein wegen der Schnecken eine prima Idee! Ja, aber natürlich ist auch mir klar die kleinen Ungeheuer kennen keine Grenzen und erklimmen das Hochbeet auch im Schneckentempo aber ich werde sie einfacher absammeln können. Schwerer werden die gefräßigen Schnecken es auch auf haben an meinen Salat und das Gemüse zu kommen und ein weiterer Vorteil ist natürlich: Es fällt das ständige lästige Bücken weg und die Knie tun beim Unkraut zupfen auch nicht weh.Zudem ist es eine Zierde für den Garten und mit einem breiten Rahmen könnte man es sogar als Bank benutzen. Ich möchte mein Hochbeet übrigens in der Hauptsache mit Kräutern bepflanzen. Tomaten oder Bohnen werde ich als Sichtschutz zum Nachbarn auch darin unterbringen. Im letzten Jahr hat eine Bekannte das Projekt Hochbeet übrigens schon mal ausprobiert und ich kann von ihren Erfahrungen nun profitieren. Hochbeete nennt man übrigens auch Tisch Beete und mit etwas System werde ich mehrmals ernten. Schauen wir mal...
Ein Hochbeet kaufen kann man im Baumarkt als Baukastensystem. Natürlich kann man es auch selbst zusammenbauen. Hier erfährst du wie es am einfachsten geht. Eine Bekannte, die damit Erfahrung hat, gab mir folgende Tipps:
Das ganze Hochbeet mit feiner Gartenerde aus dem Baumarkt zu befüllen wäre etwas schwierig und zu teuer. Da kommt es natürlich auf die Größe an. Prinzipiell ist ein Hochbeet ja nichts anderes als ein Riesenkübel. Falls kein Platz da ist könntest du deshalb erstmal dein Hochbeet in einem großen Kübel auf dem Balkon anlegen. Der Vorteil ist auch in einem riesigen Pflanzkübel, dass die Wurzeln sich besser ausbreiten können. Außerdem musst du auch hier weniger gießen als in kleinen Töpfen da sich die Feuchikeit länger hält. Zudem ist ein Kübel günstiger mit guter gekaufter Erde zu füllen als ein ca. 2 Meter langes, 1,20 Meter tiefes und etwa 80 Zentimeter hoches Hochbeet in das ca. 2 Kubikmeter Erde müssen.
Unsere Anleitung beginnt mit einem ganz einfachen Schritt. Wählt zuerst den Platz in eurem Garten aus. Natürlich geht es auch ohne Garten. Ein Balkon oder eine Terrasse eignen sich auch sehr gut für Hochbeete. Am besten wählt ihr den Ort so, dass die Pflanzen besonders viel Sonne bekommen.
Wenn ihr ein großes und stabiles Hochbeet im Garten anlegen wollt, dann hebt den Boden ungefähr 80 cm tief aus. Dann eine etwa 20 cm dicke Schicht Kies in die Grube füllen. Das dient als Fundament für die Mauer und leitet als Drainage später überflüssiges Wasser aus dem Beet ab. Jetzt das Fundament aus Gartenbaubeton fertigen. Besser etwas breiter als die spätere Mauer bauen und mindestens einen Tag aushärten lassen.
Aus Steinen und Mörtel die erste Reihe der Außenmauer legen. So lange weitermauern, bis das Hochbeet eine Höhe von etwa 80 cm erreicht hat. Betonmörtel ist dabei die perfekte Wahl. Lasst die fertige Mauer ausreichend lange aushärten. Die Grube nun bis auf das natürliche Niveau des Bodens mit grobem Kies auffüllen.
Auf eurem Balkon könnt ihr natürlich keine derartige Mauer bauen. Hier bietet sich eine Wand aus Paletten oder generell Bretter aus Holz an. An den Ecken nehmt ihr dazu am besten Pfosten aus Holz, an denen ihr die Bretter gut befestigt.
Wenn ihr euch für Holz entscheidet, achtet aber immer auf den Ort der Hochbeete und wie sehr sie der Witterung ausgesetzt sind. Steht das Beet oft im Regen, bietet es sich an, die Bretter entsprechend zu bearbeiten, also zu lackieren oder bei der Wahl von Paletten direkt auf Kunststoff zu setzen. Ist der Standort wind- und wettergeschützt, sollte es auch so gehen.
Damit sich später keine Wühlmäuse im Hochbeet häuslich einrichten, den Boden bündig mit einem feinen Drahtgeflecht auslegen. An den Innenseiten der Mauer Teichfolie befestigen, um das Mauerwerk vor Feuchtigkeit aus dem Erdreich zu schützen.
Auch bei eurer Variante aus Holz solltet ihr die Teichfolie anbringen. Dies geht,wenn ihr Bretter oder Paletten wählt, in der Regel einfach mit Nägeln.
Hochbeete werden nicht einfach mit Erde gefüllt. Verschiedene Schichten sorgen für optimale Aufzuchtbedingungen für Gemüse. Im Zier- oder Nutzgarten fallen regelmäßig genügend Abfälle an, um ein Hochbeet zu befüllen. Die erste Schicht dient als Drainage und soll Staunässe verhindern. Etwa 25 cm dick grob zerkleinerte Äste und Zweige in das Beet einlegen. Am besten verdichtet ihr es, indem ihr im Beet ein wenig hin- und herlauft.
Durch das Befüllen mit Erde entsteht mit der Zeit natürlich ein Gewicht und vor allem ein Druck gegen die Außenwände vom Hochbeet. Wenn ihr euch für Paletten und Pfosten entscheidet, ist es wichtig, dass die Qualität davon sehr gut ist. Alte Paletten können bersten und kaputt gehen, dann habt ihr die ganze Erde auf dem Boden eures Balkons.
Wenn ihr für das Hochbeet Rasen entfernen musstet, setzt die Grassoden mit der Grasnarbe nach oben auf die Drainageschicht aus Holz. Alternativ verteilt Erde oder Erde gemischt mit strohigem Mist. Auch halb zersetzter Kompost ist geeignet. Diese etwa 15 cm starke Schicht dient dazu, dem nun folgenden Holzkern ideale Bedingungen für eine lange und gleichmäßige Rotte zu bereiten.
Der Holzkern ist das Wichtigste. Er zersetzt sich über einen langen Zeitraum. Durch die natürlichen Zerfallsprozesse wird Wärme frei. Daher ist das Hochbeet immer etwa 5 Grad Celsius wärmer als normale Beete im Garten. Außerdem versorgt der Holzkern die Pflanzen im Hochbeet über Jahre mit wertvollen Nährstoffen. Legt eine etwa 40 cm dicke Schicht aus Strauchschnitt, Häckselgut und verwelkten Pflanzenteilen an. Der Holzkern funktioniert im Prinzip wie ein Komposter.
Auf den Holzkern gebt ihr eine Lage energiereichen Materials. Pferdemist oder grob verrotteter Kompost ist einwandfrei geeignet. Der Mittelkern sollte rund 15 cm dick sein.
Die Deckschicht ist von großer Bedeutung. Aus ihr ziehen die Pflanzen von Beginn an die Energie. Fein gesiebter Kompost ist ideal. Beim Gemüseanbau ist nährstoffreicher Boden sehr wichtig, denn die rasch wachsenden Nutzpflanzen benötigen viel Energie. Füllt das Hochbeet daher mit dem feinen Kompost komplett auf.
Nun ist euer Hochbeet bereit für die ersten Pflanzen. Ihr könnt wie gewohnt das Beet anlegen und bepflanzen. Im ersten Jahr ist das Beet optimal für stark zehrende Gemüsesorten wie Tomaten, Lauch, Auberginen und Kohl geeignet. Ab dem dritten Jahr ist der Nährstoffgehalt so weit abgesunken, dass auch der Anbau von schwach zehrenden Kräutern und Salaten möglich ist. Für den vielseitigen Anbau von Gemüse und Kräutern ist es sinnvoll, gleich mehrere Hochbeete in verschiedenen Reifestadien im Garten stehen zu haben.
Der letzte Schritt unserer Anleitung. Durch die Zersetzung des Holzkerns sinkt ein Hochbeet jedes Jahr ungefähr 10 cm tief ein. Füllt das Beet daher im Herbst oder Frühling mit frischem Kompost oder Mutterboden auf. Nach spätestens sieben Jahren ist der Holzkern im Hochbeet komplett zersetzt und die Erde ist ausgelaugt. Leert das Hochbeet nach dieser Zeitspanne ganz aus und baut eine neue Füllung auf.
Ein Hochbeet ist für deinen Garten zu groß und du hast dennoch Lust Kräuter oder Gemüse anzubauen, dann schau auch unser DIY zum Thema Palettengarten an.