Der Dresdner Christstollen hat eine jahrhundertealte Backtradition. Gebacken wird er mit viel Leidenschaft und erlesenen Zutaten, wodurch am Ende der unverwechselbare Christstollengeschmack entsteht.
Alles, was ihr über das feine Gebäck wissen müsst, haben wir hier für euch zusammengefasst.
1474 wird der Stollen erstmals urkundlich erwähnt. Das mittelalterliche Fastengebäck bestand damals lediglich aus Wasser, Mehl und Hefe. Mit dem sogenannten Butterbrief 1491 wurde das Butter-Verbot aufgehoben und der Stollen wurde mit gehaltvolleren Zutaten abgeschmeckt.
1560 bekam der Dresdner Stollen seinen Ruf als königliches Gebäck, da das 36 Pfund schwere Gebäck den Landesherren zum heiligen Fest übergeben wurde.
1730 wurde ein 1,8 Tonnen Riesenstollen für Kurfürst Augustus angefertigt, welcher als barocker Vorläufer des heutigen Dresdner Christstollens gilt.
Die Basis ist ein herkömmlicher Hefeteig. Sein typisches Aroma erhält der Stollen durch in Rum eingelegte Rosinen, viel Butter, Mandeln, Zitronat und Orangeat und verschiedene Stollengewürze. Auch Marzipan wird gern verwendet, um den Stollen noch saftiger zu machen. Jeder Bäcker gibt seinem Stollen eine persönliche Note mit verschiedenen Gewürzen, der Menge an Rosinen oder der Art Mandeln, die sie bevorzugen. Diese Nuancen machen jeden Christstollen zu einem Unikat. Doch eines haben sie alle gemeinsam: eine dicke Schicht Puderzucker, übergossen mit viel Butter, welche nach dem Backen über den Stollen gegeben wird und diesen quasi verpackt.
Die ersten Arbeitsschritte beginnen bereits am Vorabend. Hier werden Rosinen in Rum eingelegt und die Mandeln frisch gepellt. Am Folgetag wird ein klassischer Hefeteig hergestellt mit 2-3 Vorteigen, langen Gehzeiten und viel Kneten. Es folgt das Einkneten der restlichen Zutaten wie Orangeat, Zitronat, Mandeln, Rosinen und Gewürzen. Nach weiteren Gehzeiten darf er goldbraun gebacken werden und mit dem Butter-Puderzuckerguss beschichtet werden.
Der Dresdner Christstollen darf nicht in Formen gebacken werden. Auch darf er keine Margarine oder künstliche Konservierungsstoffe und Aromen enthalten.
Da der Stollen reifen muss, empfehlen wir ihn spätestens Mitte Novemberzu backen, sodass er etwa 4 Wochen vor dem Anschnitt durchziehen kann.
Viel Spaß beim Backen!