Er gibt Tomatensaucen und Pizza, Quiche und Braten das typisch mediterrane Aroma. Der feine herbe Geschmack ruft Erinnerungen an Urlaub, blauen Himmel, Meer und Sonne hervor. Die Erinnerungen holen wir uns jetzt einfach in den eigenen Garten oder auf den Naschbalkon. Gerade auf dem Mini-Naschbalkon sind Kräuter hoch willkommene Bewohner. Ein großer Topf oder Blumenkasten und mediterrane Kräuter wie Oregano, Majoran, Thymian, Rosmarin oder Salbei ergeben schnell einen kleinen Kräutergarten.
Oregano ist eng verwandt mit Majoran (Origanum majorana), der vor allem zum Würzen von Fischgerichten verwendet wird. Ihr solltet die beiden verwandten Pflanzen also nicht verwechseln. Sie gehören beide zu der Gattung der Dosten (Origanum).
Was ist der Unterschied zwischen den verwandten Pflanzen? Oregano ist eine winterharte Staude, während Majoran etwas wärmebedürftiger ist. Jedes Jahr müsst ihr Majoran neu aussäen und ihr dürft ihn nicht auf dem Fensterbrett überwintern lassen.
Der wichtigste Unterschied liegt aber zum einen im Geschmack und zum anderen der Verwendung der Küche. Oregano wird wie oben erwähnt, oft als typisches Gewürz für Pizza und Tomatensauce verwendet, während Majoran Fleisch, Fisch, Geflügel, Eintöpfe und Würsten sein typisches Aroma verleiht.
Oregano könnt ihr sowohl im Garten, im Kräuterbeet als auch in Töpfen und Kübeln auf dem Balkon pflanzen. Im Grunde ist der Oregano sogar eine typische Topfpflanze, die man im Frühjahr kaufen kann und ist in unterschiedlichen Sorten erhältlich. Die Blätter des origanum vulgare erscheinen in grün und gelb.
Erde ist leider nicht gleich Erde. Die Qualitätserde für Kräuter enthält Torfe und Torfersatzstoffe wie zum Beispiel Kompost und Rindenhumus. Des Weiteren sorgen sogenannte Zuschlagstoffe dafür, dass die Erdmischung strukturstabil bleibt.
Auch ein Ton hat seinen Anteil, der bewirkt, dass der Wasser- und Nährstofffluss in der Pflanzenerde geregelt ist. Die Erde ist auch mit allem was die Pflanzen die ersten 6 Wochen brauchen angereichert. Danach müsst ihr etwas nachhelfen. Kräuter mögen übrigens mineralische Erde.
Oregano wächst buschig, aufrecht und aufliegend und gehört zu den mehrjährigen Pflanzen. Die Pflanze kann bis zu 50 cm hoch werden.
Die einziehenden Triebe schneidet man im Spätherbst mit dem ersten Frost ab. Ansonsten Sonne, Wasser, Ernte....
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist um die Mittagszeit, wenn in den Blättern die ätherischen Öle durch die Sonne und Wärme gut entwickelt sind. Nach dem Austreiben bis zum Frost ist die Ernte möglich. Zum Trocknen und zur späteren Verwendung die Triebe im Hochsommer abschneiden.
Er wird ab Mai ins Freiland ausgesät. Die Saat darf nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt werden, da der Origanum Vulgare, so der botanische Name, ein Lichtkeimer ist.
Frisch geerntete Triebe einfach in ein Gefäß mit Wasser stellen oder in feuchte Tücher gewickelt in den Kühlschrank legen. Bevor das Kraut verwendet wird muss es nun nur kurz abgespült und trocken geschüttelt werden.
Das vielleicht typischste Gewürz der italienischen Küche benötigt sehr viel Licht und Wärme, um sein Aroma zu entfalten.
Die Kräuter sollten nicht oben liegen, da sich das Aroma unter der Soße besser entfalten kann. Obenauf können sie auch leichter verbrennen.
Ihr solltet Oregano immer mitkochen und eher vorsichtig dosieren. Die meisten Oregano-Arten entfalten ihr Aroma am besten beim Kochen. Er sollte am besten erst die letzten 15 Minuten der Zubereitungszeit mit gegart werden.
Die Intensität des Geschmacks hängt vom Standort, dem Klima und den Bodenverhältnissen ab. Das Gewürz- und Heilkraut braucht zum Entfalten einen eher kargen und trockenen Boden.
Zudem ist ein sonniger warmer Standort Voraussetzung. Je heißer umso kräftiger sein Geschmack. Sobald er getrocknet wird nehmen Aromen und damit leider auch die Heilkraft etwas ab. Aber besser getrockneten Oregano als keinen Oregano.
Für das Gewürz sammelt ihr eine handvoll Kräuter wie Basilikum, Oregano, Majoran, Thymian, Rosmarin und auch etwas Knoblauch sollte dazu. Alle Kräuter schön waschen und trocknen.
Am besten gelingt dies mit einem Küchentuch. Holzige Teile entfernen und dann den Rest klein schneiden oder wiegen.
Den Pizzateig wie üblich vorbereiten und einölen. Oregano und weitere beliebige Kräuter darauf geben und mit Tomatensauce bedecken. Danach die Pizza wie gewünscht belegen und backen.
Um den Geschmack zu erhalten könnt ihr Oregano in Öl einlegen. Dazu benötigt ihr etwa drei bis vier Triebe der Pflanze mit Blüten und Blättern, 1/2 Liter kaltgepresstes Olivenöl und eine saubere Flasche mit Verschluß.
Das Kraut waschen und trocknen, in die Flasche geben und mit dem Öl auffüllen. Wichtig ist, dass alle Triebe und Blätter mit Öl bedeckt sind. Die Flasche fest verschließen und das Öl an einem kühlen und dunklen Ort zwei bis drei Wochen ziehen lassen. Dann Blätter und Stiele aussieben und das fertige Öl in eine saubere Flasche füllen. Das fertige Öl ist ungefähr ein halbes Jahr haltbar.
Ihr könnt Oregano auch einfrieren, indem ihr die erntefrischen Blättchen von den Zweigen streift und portionsweise in Eiswürfelbehälter oder kleine Gefrierbeutel gebt. Je nach Bedarf findet der gefrorene Oregano dann direkt beim Kochen seine Verwendung.
Die aromatische Pflanze ist auch sehr heilkräftig. Das Kraut stammt aus der Bergwelt der Mittelmeerländer und zählt zu den wirkungsvollsten natürlichen Antibiotika. Oregano ist darüber hinaus ein stark fungizides Mittel. Interessant ist außerdem seine blutverdünnende Wirkung.