Pfefferminze - Pflanzen, Pflegen, Ernten: So geht's

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Ob als Heil- oder Würzkraut: die Pfefferminze überzeugt auf ganzer Linie. Zudem ist sie robust und leicht im Anbau und eignet sich daher ideal für das eigene Kräuterbeet. Wir stellen die Pflanze vor und geben Anbau-, Pflege- und Verwendungstipps. 


Die Pfefferminze (Mentha x piperita) gehört zur Gattung der Minzen, welche rund 30 Arten umfasst. Vermutungen zeigen, dass die Pflanze ihren Ursprung im asiatischen Raum hat, wo sie auf natürliche Weise aus einer Kreuzung der Grünen Minze und Wasserminze entstanden ist. 

Als winterharte, robuste und wüchsige Pflanze ist sie gerade bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Die Pflanzen können Wuchshöhen von bis zu einem Meter erreichen und breiten sich durch Ausläufer aus. Die kreuzgegenständigen Blätter unterscheiden sich in Form und Farbe je nach Sorte. Gemeinsam haben sie jedoch alle, dass auf der Unterseite der Blätter winzige Öldrüsen laufen, welche die duftenden ätherischen Öle der Pflanze enthalten. Von Juni bis September bildet die Pfefferminze farbintensive Blüten von Violett, bis rosa und weiß. 

Die Pfefferminze zählt daher nicht nur als schönes Zierkraut, sondern kann auch vielseitig eingesetzt werden. Gerade in der Heilmedizin findet sie viele Anwendungen. Aber auch als Gewürzmittel in der Küche ist sie für viele Gerichte unverzichtbar.


Pfefferminze richtig pflanzen


Für die Aussaat der Pfefferminze bewährt sich eine Vorkultur im Frühjahr. Bei Temperaturen von 18 Grad keimt die Minze innerhalb von zwei Wochen. Hat der Keimling eine Größe von etwa 10 Zentimetern erreicht kann er zwischen März bis Mai in den Garten gepflanzt werden. Da die Pflanze enorm wuchert und auch Nachbarpflanzen unterdrücken kann, sollte ein Abstand von 30 x 30 Zentimetern eingehalten und mit Wurzelsperren gearbeitet werden. 

Da die Pfefferminze ein Lichtkeimer ist, dürfen die Samen nicht tief ins Pflanzensubstrat eingearbeitet werden. Die Pfefferminze ist, was den Boden betrifft, recht anspruchslos. Ein frischer, leicht feuchter und nährstoffreicher Gartenboden ist ideal.

Gute Topfpflanze


Die Pfefferminze eignet sich auch als Topfpflanze. Die sollte hierbei torffrei und nährstoffreich sein und als Standort sollte ein halbschattiger Platz gewählt werden. Die Pflanze sollte stets feucht gehalten, aber Staunässe unbedingt vermieden werden. Eine Drainageschicht eignet sich sehr gut bei den Topfpflanzen. 


Als mehrjähriges und winterhartes Kraut kann man die Pfefferminze gut überwintern. Topfpflanzen sollten im Inneren überwintert werden, die Pflanzen draußen im Beet sollten mit einer einer Mulchdecke aus Reisig oder Laub in den kalten Monaten bedeckt werden.


Die Pfefferminze gilt als Raumgreifer und eignet sich daher für viele Pflanzen nicht als Nachbar. Hierzu zählt zum Beispiel Salbei, da dieser von der Pfefferminze verdrängt wird. Auch andere Lippenblütler sollten nicht in unmittelbarer Nähe angebaut werden.

Als gute Nachbarn haben sich Salat, Kartoffeln, Kohl und Tomaten bewährt. 



Unser Tipp: Da das Aussäen der Pfefferminze langwierig sein kann, sollten für die Vermehrung Stecklinge genutzt werden. Hierfür reichen oft schon einige Stängel von vorgezogenen Pflanzen aus der Gärtnerei. Diese können anschließen in einem Wasserglas wurzeln.


So solltet ihr Pfefferminze pflegen


Minze gilt als recht pflegeleicht. Eine regelmäßige Wässerung, vor allem in den Sommermonaten, sowie eine Düngung mit Kompost oder Beinwelljauchen hat sich bewährt. 

Wenn die Minze richtig geschnitten wird, bleibt sie schön kompakt. Vor dem Austrieb im nächsten Frühjahr sollte die Minze zurückgeschnitten werden, um ein gesundes Wachstum für das Folgejahr zu generieren. Da die Pfefferminze dem Boden viele Nährstoffe entzieht, es ist ratsam, regelmäßig zu düngen.


Unser Tipp: Um eine starke Ausbreitung zu verhindern, können die Wurzelausläufer abgetrennt werden. Hierfür die Pflanze alle zwei Jahre aus der Erde nehmen und die Wurzeln teilen. Wird die Pflanze im Topf angebaut, sollte diese alle zwei Jahre in eine frische und nährstoffreiche Erde umgetopft werden. 



Schädlinge und Krankheiten

Schädlinge wie der Erdflohkäfer, Minzblattlaus, Minzen-Blattkäfer, Grüner Schildkäfer oder der Japankäfer können der Pfefferminze zu schaffen machen. Die meisten Käfer können mit dem Einsatz von Präparaten aus Rapsöl, Neem oder Pyrethrine bekämpft werden.

Echter Mehltau gilt als typische Pilzerkrankung bei der Pfefferminze. Anzeichen sind weiße Punkte auf den Blättern und ein anschließendes Vergilben dieser. Echter Mehltau kann mit Hilfe von Netzschwefel bekämpft werden. 

Braune bis schwarze Flecken mit anschließenden violetten Schwellungen sind ein typisches Zeichen für Pfefferminzrost. Bei einem solchen Befall sollte die Pflanze sofort beschnitten oder rigoros entfernt werden. Auch können die Pilze mittels Neemölpräparaten bekämpft werden. Bei der Verwendung dieses Präparats sollte man darauf achten, dass dies nicht vor 22 Uhr während der Bienenflugzeit erfolgt.  

Pfefferminze ernten und die beste Verwendung


Die Ernte kann ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein erfolgen. Wird die Pflanze im Spätsommer zurückgeschnitten, kann die Ernte im Herbst sogar herausgezögert werden. Empfehlenswert ist die Ernte der Blätter kurz vor oder während der Blüte, da dann die Konzentration an ätherischen Ölen am höchsten ist.

Für eine große Menge an Pfefferminze sollte die Pflanze im Juni einmal bodennah abgeschnitten werden. Keine Sorge – sie wächst rasch nach, und bereits im August kann erneut geerntet werden. Für eine durchgehend frische Pfefferminze sollten nur einzelne Pflanzen auf 5 bis 8 Zentimeter zurückgeschnitten werden. 


Pfefferminzblätter lassen sich hervorragend trocknen und haltbar machen. 

Sowohl die getrockneten als auch die frischen Blätter eignen sich für die Zubereitung von Tee, welcher bei Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Blähungen oder Koliken eingesetzt wird. Das ätherische Öl der Pfefferminze findet als antiseptisches, desinfizierendes und kühlendes Mittel seine Verwendung. Auch zur Linderung von Spannungs-Kopfschmerzen oder Befreiung der Atemwege kann Pfefferminze eingesetzt werden.

Aber auch in der Küche findet die Minze tolle Verwendungen in Salaten, Soßen oder Getränken. Auch das Einlegen der Blätter in Essig oder Öl ist beliebt. 

Die Blätter können auch als Badezusatz oder für Kräuter-Potpourris verwendet werden.

Alle Artikel von Clara
10.5.2021