Scharf und nussig passt der Rucola hervorragend in Salate, auf der Pizza oder in diversen Nudelgerichten. Während viele den aggressiveren Geschmack dieses Kreuzblütlers nicht mögen, hat er mindestens genauso viele Fans in der kulinarischen Community.
Intro
Der Rucola (Eruca sativa) gehört zur Familie der Kreuzblütler. Die einjährig kultivierte Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wurde aber mit zunehmender Popularität der italienischen Küche auch in Deutschland immer beliebter.
Für den nussig-scharfen Geschmack sind Senfölglykoside verantwortlich, weshalb die Pflanze auch als Senf- oder Salatrauke bekannt ist. Die 10 bis 50 Zentimeter hohen, fiederspaltig grünen Blätter erinnern etwas an Löwenzahn.
Der Rucola überzeugt mit vielen wertvollen Nährstoffe wie Beta-Carotin, Folsäure, Calcium, Kalium, Antioxidantien, Phosphor, Vitamin C und Senföl.
Hinzu kommt, dass die Pflanzen zügig wachsen und eine hohe Ernte generieren. Daher ist Rucola bei Hobbygärtnern eine beliebte Ergänzung für das Gemüsebeet.
Wie auch euch der Anbau im eigenen Garten gelingt, erfahrt ihr hier.
Pflanzen
Rucola bevorzugt sandig-lehmige und humusreiche Böden. Da er als ursprünglich mediterrane Pflanze einen Standort in starkem Sonnenschein liebt, muss auf genügend Feuchtigkeit geachtet werden, damit er nicht austrocknet.
Von April bis September kann Rucola im Freiland gepflanzt werden. Vor der Aussaat sollte der Boden gut aufgelockert und mit gesiebtem, reifem Kompost bearbeitet werden. Dies sollte bestenfalls bereits im Herbst geschehen. Je nährstoffreicher der Boden, desto größer die spätere Ernte.
Bei der Aussaat sollte der Pflanzenabstand 15 bis 20 Zentimeter betragen. Nach Einsatz der Samen sollten diese leicht mit Erde bedeckt und gründlich gegossen werden.
Für eine optimale Keimung sollte der Boden mindestens 10 Grad haben.
Rucola eignet sich als hervorragender Lückenfüller, da er nur wenig Platz braucht und eine kurze Kulturzeit besitzt. So kann er zwischen Zwiebeln und Möhren oder anderen langsam wachsenden Gemüsearten platziert werden. Auch die Nachbarschaft mit anderen Salatarten, sowie Sellerie und Ringelblumen hat sich bewährt. Mit Basilikum an der Seite ist der Rucola zusätzlich vor Schädlingen und Mehltau geschützt.
Ungünstige Nachbarn sind Kerbel, Koriander, Spinat, Kapuzinerkresse, Borretsch und Erbsen. Auch sämtliche Kreuzblütengewächse sind tabu.
Rucola lässt sich auch im Topf oder Kübel auf dem Balkon anpflanzen. Ist dieser warm und windgeschützt kann eine Aussaat im Topf bereits im März erfolgen. Für den Boden und Pflege gelten die gleichen Anforderungen wie im Freiland. Damit es zu keiner Staunässe kommt, sollte eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben gelegt werden.
Unser Tipp:
Beachtet beim Anbau von Rucola unbedingt, dass in den letzten drei Jahren an der Stelle, an der ihr ihn einpflanzen wollt, kein anderes Kreuzblütengewächs angebaut wurde.
Die Fruchtfolge erfordert eine Anbauphase, um später zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten. Standorte, an denen zuvor Kohlgewächse wie Kohl, Rettich, Radieschen oder Kohlrabi gepflanzt wurden, eignen sich daher nicht als Anzuchtort für den Rucola.
Pflegen
Rucola muss ausreichend gegossen werden, da die Blätter rasch verderben oder welken. Auch sollte der Boden regelmäßig aufgelockert und von Unkraut befreit werden. Da es sich bei der Senfrauke um einen Schwachzehrer handelt, kann auf eine Düngung aber verzichtet werden.
Da die Pflanze frostempfindlich und meist auch einjährig ist, ist eine Überwinterung kaum möglich oder notwendig. Lediglich Topfpflanzen an warmen Standorten haben eine Chance den Winter zu überleben und im nächsten Jahr erneut abgeerntet zu werden. Im freien überlebt der Rucola die kalten Monate nicht.
Krankheiten und Schädlinge
Zu helle oder rötlich verfärbte Blätter signalisieren, das irgendetwas nicht stimmt. Warum auch immer, das Blatt wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. In dem Fall sollte mit Kompost nachgeholfen werden. Auf stickstoffbasierte Dünger sollte verzichtet werden, da diese den Nitratgehalt unnötig erhöhen und den Befall mit der Blattfleckenkrankheit fördern.
Kommt es zu einer solchen Krankheit, kann man den Rucola nicht mehr retten und er sollte komplett ausgestochen und entsorgt werden.
Rucola kann von falschem Mehltau befallen werden. Beachtet man die Fruchtfolge und hält einen ausreichenden Pflanzabstand ein, sodass die Blätter beim Gießen verschont bleiben, kann man falschen Mehltau verhindern.
Gegen Erdflöhe helfen regelmäßiges Harken, Auflockern und Feuchthalten der Erde.
Ein Insektennetz kann Schutz vor Kohlfliegen und anderen Schädlingen bieten.
Ernte und Verwendung
Nach vier bis sechs Wochen hat der Rucola eine Größe von mindestens 10 Zentimetern erreicht und ist erntereif. Gerade die jungen Blätter enthalten noch wenig Senf-Glykoside und schmecken daher besonders lecker.
Für die Ernte werden die Blätter etwa drei Zentimeter über der Erde abgeschnitten. So kann die Pflanze bis zu dreimal geerntet werden.
Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist nachmittags und an sonnigen Tagen, da hier der Nitratgehalt am geringsten ist. Geschmack und Konsistenz überzeugen dann am meisten.
Entwickelt die Pflanze Blüten aus, ist sie überreif und sollte sofort geerntet werden. Wer den scharfen Geschmack mag, kann den Rucola durchaus noch essen, ansonsten lassen sich die Blätter gut trocknen, zerkleinern und als Gewürz verwenden. Jedoch ist der Nitratgehalt dann besonders hoch, was ihn zu hohen Verzehrsmengen leicht giftig machen kann. Also Umsicht beim Würzen walten lassen!
Frisch geernteter Rucola sollte möglichst rasch verarbeitet werden. Um den Rucola länger aufbewahren zu können, sollte er in ein feuchtes Tuch eingeschlagen und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Frisch zubereitet als Salat oder als Topping für Pizza und Pastagerichte bereichert er viele Speisen mit seinem scharf-nussigen Aroma.
Unser Tipp: In warmen Speisen schmeckt Rucola am besten, wenn er erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt wird, da er durch das Erhitzen die ätherischen Öle verliert, welche den typischen Geschmack geben.
Rucola lässt sich auch hervorragend zu Pesto oder Suppen verarbeiten.
Unser Tipp:
Lasst ihr die Rucola-Staude später im Gartenbeet blühen, lassen sich die Samen selbst ernten und für die nächste Aussaat aufbewahren.