Vor allem in feuchten Sommern können Schnecken zu echten Plagegeistern werden. Gerade Nacktschnecken sind keine schöne Erscheinung im Garten und zerfressen unsere Pflanzen.
Die Liste an Schneckenbekämpfungsmitteln ist lang, doch was hilft wirklich? Und wie können wir Schnecken vorbeugen?
Wir geben Tipps zum Thema!
Zwar verursacht die Schnecke Fraßschäden, gleichzeitig hilft sie aber auch der Gartengesundheit. Schnecken fressen verwesende Pflanzenteile und tote Tiere. Auch bei der Zersetzung der Pflanzenreste tragen sie einen großen Teil bei und helfen so bei der Humusbildung.
Nicht alle Schneckenarten richten Schäden an. Die meisten Gehäuseschnecken leben hauptsächlich von totem Pflanzenmaterial. Daher raten wir, grundsätzlich zu einer natürlichen Bekämpfung von Schnecken, um diese lediglich zu vertreiben und nicht zu töten.
Wirklich zu schaffen machen Gärtnern vor allem Nacktschnecken. Ackerschnecke und Gartenwegschnecke fressen die Blätter vom Rand herab ab und hinterlassen Löcher mitten in den Pflanzen. Auch unschöne Schleimspuren auf Gemüsepflanzen und Kräutern gelten als unerwünschter Effekt, den die Tierchen hinterlassen.
Bereits im Spätherbst können die Beete tiefengelockert werden, um überwinternde Schneckengelege und die Eier zu vernichten. Spätestens im Frühjahr sollten diese gründlich durchgeharkt werden. Feinkrümelige Erde bietet den Jungschnecken keine Hohlräume, in denen sie sich verstecken können. Auch die regelmäßige Bodenverbesserung mit Sand und Kompost führt zu einem langfristig feinkrümeligeren statt lehmigen Boden. So wird der ideale Lebensraum von Schnecken eingeschränkt.
Eine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung von Schnecken ist das frühe Gießen am Morgen. So können die nachtaktiven Schnecken die Feuchtigkeit nicht mehr nutzen und suchen sich einen neuen Nahrungsort. Auch empfehlen wir die Pflanzen alle zwei bis drei Tage kräftig individuell zu gießen, anstatt eine flächendeckende Bewässerung zu nutzen. So finden die Schnecken keine größeren feuchten Flächen, auf denen sie sich fortbewegen können.
Die Förderung von natürliche Feinde, wie Kröten, Blindschleichen und Igeln im eigenen Garten ist eine tolle Möglichkeit Schnecken auf natürliche Art loszuwerden und langfristig vorzubeugen. Am wohlsten fühlen sich diese in naturnah gestalteten Gärten.
Auch Vogelarten wie Elster, Star oder Amsel gehören zu den Schneckenfressern.
Im eigenen Garten eher schwer umsetzbar, dennoch hochwirksam, ist auch die Haltung von Enten und Hühnern oder anderen Nutztieren, die sich einfach nebenher gerne die eine oder andere Schnecke gönnen.
Einige Pflanzen haben sich darin bewährt, Schnecken fernzuhalten. Schnecke ist jedoch nicht gleich Schnecke, weswegen nicht jede Pflanze jede Schneckenart vertreibt. Dennoch haben sich Bohnenkraut, Kamille und Kerbel den Ruf, Schnecken abzuschrecken, wenn sie ringförmig um die Beete gepflanzt werden. Schnecken mögen ihren Geschmack meistens einfach nicht!
Bereichert man gefährdete oder betroffene Pflanzen mit natürlichen Pflanzenextrakten wie Farnkraut, Kompost oder Lebermoos kann dies auch abschreckend auf Schnecken wirken.
Schnecken lieben Feuchtigkeit. Daher sollte der Boden um gefährdete Pflanzen herum möglichst offengehalten und nur wenig gemulcht werden. So kann dieser gut trocknen und wird für Schnecken unattraktiv.
Die Ausstreuung von Sägemehl und Kalk um die Beete hat sich bewährt, da Schnecken raue Oberflächen meiden. Zudem verätzt der Kalk ihre Sohle. Bei viel Regen und Feuchtigkeit ist diese Methode jedoch bedingt wirksam, da sie schnell zu Staunässe führen kann und so auch unseren Pflanzen schadet.
Als wirksames Hausmittel hat sich Kaffeesatz bewährt. Geringe Konzentrationen halten die Tiere vom Fressen ab und vertreiben sie. Hierfür den Satz flächig ausstreuen und ringförmig um die zu schützenden Pflanzen verteilen. Gleichzeitig verbessert Kaffeesatz unsere Pflanzen, da er viele Nährstoffe enthält. Von größeren Konzentrationen raten wir jedoch ab, da diese durch das Koffein in ihnen für Schnecken und Pflanzen tödlich sein kann.
Bierfallen gelten als Klassiker. Das Aroma lockt Schnecken an und man kann diese leicht aufsammeln. Einziger Nachteil: die Anlockwirkung ist so stark, dass ihr eventuell auch Schnecken aus Nachbargärten anlockt und mit noch mehr Schnecken fertig werden müsst. Wer also ungern betrunkene Schnecken umverteilen möchte, sollte vielleicht eine andere Methode wählen.
Eine alte Hausmannsmethode ist das Ausstreuen von Salz. Durchaus effektiv, aber auch brutal. Denn Salz entzieht den Schnecken sämtliche Feuchtigkeit, was sie schnell umbringt. Nicht der netteste Weg, mit den Plagegeistern fertig zu werden, aber sehr effektiv.
Gerüche wie Knoblauch, Zwiebeln und mediterrane Kräuter, sowie Lavendel, Rosmarin und Thymian sind bei den Schnecken unbeliebt und eignen sich als besonders schöne Art die Plagen zu vertreiben, da sie uns gleichzeitig eine tolle Kräuterernte beschweren.
Das abgewinkelte Profil von Metall-Schneckenzäunen ist für die Schnecken unüberwindbar und daher eines der erfolgversprechendsten Methoden. Zu erhalten sind solche Zäune in Baumärkten und Gartenfachgeschäften.
Mindestens zehn Zentimeter tief im Boden verankert und ebenso hoch aus dem Boden herausragend, sollten diese keinen Kontakt zu Gemüse oder Gras haben. Eingezäunte Schnecken müssen regelmäßig abgesammelt werden.
Ketten, Drähte und Umzäunungen aus Kupfer halten Schnecken ebenfalls ab. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da gelöstes Kupfer bereits in kleinen Mengen für Schnecken und andere Weichtiere giftig sein kann.
Schneckenkorn ist eine sehr erfolgversprechende Methode um die Plagegeister loszuwerden. Hierbei gilt: Je früher das Präparat eingesetzt wird, umso wirksamer werden schon erste Generationen dezimiert. Wer Schneckenkorn einsetzt, muss sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass die Chemikalien die Schnecken sofort töten und auch für anderen Tiere und Pflanzen schädlich sein können. Daher solltet ihr beim Einsatz solcher Präparate darauf achten, dass sie für andere Lebewesen möglichst unbedenklich sind.
Ferramol ist das einzige Bio-Mittel, das bei allen Obst- und Gemüsesorten angewendet werden darf. Methiocarb und Metaldehyd sind nur für Pflanzen zulässig, welche ausdrücklich auf der Packung beschrieben werden.
Wollt ihr erst gar nicht das Risiko einer Schneckenplage eingehen, empfiehlt es sich auf schneckenresistente Pflanzen im Garten zu setzen. Zu diesen gehören Nieswurz, Vergissmeinnicht, Kornblume, Akelei, Ehrenpreis, Eisenhut, Bart-Nelke, Fingerhut, Traubenhyazinthe, Pfingstrose, Hortensie, Hasen- und Maiglöckchen, Märzenbecher, Wollzierst und Wolfsmilch. Auch Gräser und Farne sind absolut schneckensicher.
Abschreckende Pflanzen sind raublättrige und silberblättrige Blumen und Kräuter wie Salbei, Schmuckkörbchen und Zinnien.
Es gibt viele Hilfsmittel gegen Schnecken. Vorbeugende Maßnahmen sollten in jedem Fall vorgenommen werden, um spätere Plagen zu vermeiden. Grundsätzlich sollte bei der Bekämpfung strategisch und ganzheitlich vorgegangen werden. Mit einfachen und natürlichen Mitteln, sowie mit Alltagsmaßnahmen, lassen sich die Schnecken meist erfolgreich vertreiben. Auf diese Art lässt sich der Einsatz von Giften meist vermeiden.
Wir hoffen, dass wir euch beim Thema Schneckenbekämpfung weiterhelfen konnten und ihr euch an einen erntereichen und schneckenfreien Garten erfreuen könnt.