Wie schon einer ihrer zahlreichen Zweitnamen verrät, kam die „schwedische Rübe“ im 17. Jahrhundert aus Skandinavien zu uns. Ihre ursprüngliche Heimat ist nicht bekannt, doch wissen Botaniker heutzutage sicher, dass sie aus einer Kreuzung zwischen Herbstrübe und Kohlrabi hervorgegangen ist.
Üblicherweise werden Steckrüben von Ende Mai bis Ende Juli ausgesät. Bei einer früheren Saat, kann die Rübe im Herbst geerntet werden, während sie bei einer späteren Saat im Winter geerntet wird. Ersteres bietet sich mehr für Direktsaat an, während letzteres besser für Pflanzung geeignet ist. Da Steckrüben Frost gut vertragen, ist eine spätere Saat also nicht gefährlich für die Pflanze. Somit kann man, wenn man ein Feld für mehrere Pflanzen im Jahr verwenden möchte, vor dem Säen der Steckrübe eine Frühlingsernte auf demselben Feld durchführen.
Am besten für die Steckrübe ist ein großes Saatbett von ein bis zwei Zentimeter tiefen Rillen, die idealerweise in einem Reihenabstand von 40 x 40 Zentimetern direkt aufs freie Feld gesät werden. Steckrüben halten viel aus, doch bieten sich auch für ein größeres Beet gut an, auch wenn man hier mit kleinerer Ernte rechnen muss. Wichtig ist hier auch, die Rüben nicht zu tief zu pflanzen, da der Ertrag sonst negativ beeinträchtigt werden kann.
Steckrübe ist eher ein Oberbegriff für eine Vielzahl an Futterrüben, die im Fall der Fälle als Nahrungsmittelersatz für viele andere Pflanzen genutzt werden können. Darunter finden sich:
Best of All: Die Best of All Steckrübe hat eine sehr lange Lagerzeit und kann somit gut für Vorrate verwendet werden. Man erkennt sie an ihrem lilanen Kopf.
Helenor und Marian: Diese Rüben mit rotem Kopf und gelbem Fleisch sind nicht ganz so lagerfähig wie die Best of All, bieten jedoch eine fantastische Innenqualität.
Margress: Mit bläulichen Köpfen erkennt man diese Steckrüben-Sorte auch an ihrem angenehm milden Aroma.
Turin: Mit weißem Fleisch und besonders großen Früchten ist die Turin-Steckrübe besonders nützlichen, wenn die Saat große Erträge bringen soll.
Wilhelmsburger: Während Steckrüben oft auch Kohlrüben genannt werden, ist die Wilhelmsburger was normalerweise mit Kohlrübe gemeint ist. Diese sehr ertragreiche Rübe ist an einem grünen Kopf und gelbem Fleisch erkennbar, sowie an ihrem großen Ertrag.
Am liebsten haben Steckrüben es in der Sonne oder im Halbschatten. Sie werden am liebsten oberflächennah in feuchtem und tiefgründigem Boden gehalten. Wenn der Boden dazu noch Humus und Lehm beinhaltet, ist die Rübe besonders glücklich. Von da an braucht es nicht viel mehr als regelmäßiges Gießen, gerne auch etwas großzügiger, sowie der übliche vorbeugende Schutz gegen Ungeziefer.
Die Erntezeit der Steckrüben, bei denen, wie bei den meisten Rüben, nur die bis zu zwei Kilogramm schweren Wurzeln für den Verzehr geeignet sind, dauert von September bis April an, je nachdem wann die Rübe gepflanzt wurde. Wie bereits zuvor erwähnt, kann bei Direktsaat hier eine frühere Ernte möglich gemacht werden.
Steckrüben können auf alle möglichen Arten gelagert werden. Möchte man sie nur für eine kurze Zeit lagern, kann man sie einfach in den Kühlschrank legen, wo sie bis zu drei Wochen frisch bleiben können. Wenn man sie jedoch zunächst blanchiert und dann in die Tiefkühltruhe steckt, kann man deutlich längere Lagerungszeiten erreichen.
Während Steckrüben an sich gut für Babynahrung geeignet sind, können sie als Rüben leider auch blähend wirken. Daher ist es nicht unklug vorsichtig zu sein, besonders wenn sie die Rüben für ein Baby zubereiten. Es ist immer besser, bei Lebensmittelverträglichkeiten auf Nummer Sicher zu gehen.
Steckrüben lassen sich tatsächlich gekocht und auch roh verzehren. Rohe Steckrüben sind allerdings nur sehr schwer verdaulich, besonders wenn ohnehin eine leichte Unverträglichkeit gegenüber Rüben besteht. Wer die Rübe also roh einem Gericht beifügen möchte, beispielsweise einem Salat, sollte sie am besten nicht in Scheiben oder Stückchen schneiden, sondern sie ganz fein geraspelt beifügen. Und natürlich sollten sie die Rübe vor dem Verzehr auch gründlich waschen und schälen.
Steckrüben sind tatsächlich sehr gesund für ihren Körper, größtenteils wegen ihrem starken Vitaminreichtum. In der Steckrübe finden sich zahlreiche B-Vitamine, darunter B1, B2, B3, B5, B6 und Folsäure. Dazu beinhalten sie auch noch große Mengen an Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K. So unterstützt die Steckrübe zahlreiche Prozesse in ihrem Körper, wie das Immunsystem, Blutgerinnung und einen gesunden Schlaf.