Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Prozess in der Gartenpflege wirkt, ist nicht nur etwas, bei dem man persönlich viel falsch machen kann, sondern auch etwas, das rechtliche Folgen mit sich ziehen kann, wenn man schwerwiegende Fehler macht. Immerhin verbinden Hecken oft Grundstücke sowohl miteinander als auch mit dem öffentlichen Raum des Gehwegs.
In Gedanken an diese Schwierigkeiten haben wir für euch die wichtigsten Infos zum Heckenschneiden zusammengestellt!
Fangen wir ganz am Anfang an: Wann ist die richtige Zeit für den ersten Heckenschnitt im Jahr? Die Antwort ist, dass die früheste gute Zeit im Februar und die früheste notwendige Zeit im März ist, zumindest wenn die Hecke an die Straße grenzt. Durch das Schneiden im Februar bereitet man das Gebüsch früh vor und kann ein gesundes, dichtes und gleichmäßiges Wachstum erzeugen. Gegen Ende Juni ist dann eine gute Zeit für den zweiten Schnitt im Jahr. Zweimal im Jahr reicht zum Glück meistens aus. Von März bis September muss man allerdings aufmerksam sein, denn zu diesen Zeiten zwingt das Gesetz eine gepflegte Hecke auf. Offiziell muss man zu diesen Zeiten die Hecke abschneiden oder “auf den Stock setzen”, was heißt, dass man die Hecke knapp über dem Boden kappen muss.
Natürlich ist der Gesetzgeber nicht der einzige, den man mit Fehlern beim Heckenschnitt verletzen kann. Auch Tiere, ganz besonders Vögel, soll man nicht nur, sondern muss man in Ruhe lassen. Ihre Lebensstätten beim Heckenschnitt zu zerstören ist gesetzeswidrig, ganz unabhängig davon, dass es einfach grausam ist. Man darf also nur schneiden, wenn die Hecke unbewohnt ist. Sonst muss man vorsichtig um den Lebensraum herum arbeiten, zumindest wenn es sich um ein Tier handelt, dessen Lebensraum geschützt wird.
Wie bereits zuvor erwähnt, gibt es einige Monate im Jahr, während denen Hecke Schneiden Pflicht ist. Solche Richtlinien gelten allerdings nicht beim Kontakt mit dem öffentlichen Raum. Auch zwischen Grundstücken, sogar innerhalb von Grundstücken, können Heckenschnitt-Regulierungen gelten. Ein Gerichtsfall in 2009 srehte sich um einen Konflikt zwischen zwei Eigentümern von Doppelhaushälften, von denen einer zwar rechtmäßig die Hecke geschnitten hatte, sie aber höher wachsen ließ, als es seinem Nachbar recht war. Daher war der Mann nach Gerichtsurteil dazu gezwungen, das Gebüsch nach den Präferenzen seines Mitbewohners zuzuschneiden, weil sie sich ja an sich ein Grundstück teilten. Man kann also auch allen Regeln folgen und doch noch etwas Illegales tun. Also besser die Augen offen halten!
Egal ob dem Nachbarn die Hecke nicht gefällt, sie zu tief auf die Straße wächst oder sie sogar umkippt und auf dem Gehweg landet, es lohnt sich, sich zu informieren. Denn egal, ob mit Vorsatz oder aus Versehen, Verstöße gegen Heckenverordnungen können Geldstrafen von bis zu 10.000 Euro mit sich ziehen.