Bei der Anlegung eines neuen Komposts sollte ein kühler, feuchter und schattiger Standort gewählt werden, damit die Abfälle nicht so schnell durch die Sonne austrocknen. Der Kompost sollte immer Bodenkontakt haben, damit überschüssige Feuchtigkeit versickern und Kompostierungshelfer, wie Regenwürmer, eindringen können.
Auch der Behälter sollte mit Bedacht gewählt werden. Dieser sollte Luftschlitze beinhalten, sodass das entstehende Kohlendioxid entweichen und Sauerstoff eindringen kann. Am beliebtesten ist das Drei-Kammer-Prinzip. Hierbei werden Abfälle in der ersten Kammer gesammelt, in der Zweiten findet die erste Rottephase statt und in der dritten Kammer kommt es zur vollständigen Zersetzung. Die Abfälle aus der ersten Kammer werden als Haufen in die zweite Kammer gesetzt.
Ein Fassungsvermögen von etwa einem Kubikmeter sollte nicht überschritten werden, da die Belüftung des Haufeninneren ansonsten nicht gewährleistet werden kann. Als Material eignen sich sowohl Holz als auch verzinkte Metall Behälter.
Mindestens einmal pro Jahr sollte der Kompost umgesetzt werden. Wer optimale Ergebnisse und eine gute Erde haben möchte, kann sogar alle zwei bis drei Monate umsetzen, denn je häufiger umgesetzt wird, umso schneller verrottet das Grün. Der Kompost wird, am besten an einem trockenen Tag, von oben nach unten auf ein Sieb geworfen. Bereits fertiger Kompost fällt hierbei hindurch, Nichtverrottetes bleibt im Sieb liegen und wandert zurück in den Kompost, um als Basis für einen neuen Komposthaufen zu dienen.
Je bunter, desto besser! Um eine bestmögliche Verrottung und damit ein ausgeglichenes Nährstoffangebot zu erhalten, sollte die Mischung im Kompost möglichst vielfältig sein. Herbstlaub, Küchenreste, Schnittgut sowie Unkraut und Rasenschnitt finden im Kompost ihren Platz. Am besten arbeitet man im Schichtsystem: auf stickstoffreiches folgt stickstoffarmes Material, auf Dichtes folgt Lockeres und auf Trockenes folgt Feuchtes. Wem dies zu aufwändig ist, kann auch alles miteinander vermischen
Achtet darauf, dass es bei der Kompostierung von Unkräutern zu keiner Ausbreitung dieser kommt. Um das zu verhindern, sollten diese nur vor der Samenbildung zugefügt werden. Wurzelunkräuter sollten vorab getrocknet werden. Da Obstabfälle und Rasenschnitt schnell faulen können, sollten diese möglichst dünn geschichtet werden.
Finger weg von Essensresten mit tierischem Ursprung! Knochen, Käse, Fleisch, aber auch Öle und Fette, sowie Backwaren gehören nicht auf den Kompost. Auch Kehricht, behandeltes Holz, tierischer Kot und Asche haben auf dem Kompost nichts verloren. Bei Zitrusschalen spalten sich die Meinungen, da diese oftmals mit pilzhemmenden Mitteln und Wachs behandelt wurden und sich daher nur sehr langsam zersetzen. Außerdem vertreiben sie den Roten Kompostwurm. In kleineren Mengen, vor allem Bio-Ware, ist aber unbedenklich.
Auch kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzen, sollten nicht auf dem Kompost landen. Hierzu zählen Krankheiten wie Feuerbrand, Fusarium-Welke, Verticillium und Kohlhernie. Auch tierische Pflanzenschädlinge wie Wurzelgallenälchen, Zwiebelfliegen und Miniermotten können dem Kompost schaden. Unbedenklich sind hingegen Braunfäule, Viruserkrankungen wie Mosaikvirus, Blattpilze wie Mehltau, Rost oder Schorf sowie die Blattfleckenkrankheit.
Um eine schnellere und besser Verrottung zu garantieren, sollte Kompostmaterial, insbesondere Schnittabfälle, vorab zerkleinert werden. Am besten geschieht dies mit einem Gartenhäcksler.
Um die beteiligten Mikroorganismen bei der Zersetzung zu unterstützen können bestimmte Zusatzstoffe beigefügt werden. Hornmehl liefert eine Menge Stickstoff, Steinmehle und Algenmehle wichtige Spurenelemente. Auch spezielle Kompostbeschleuniger beschleunigen die Rotte. Diese sollten dünn über die einzelnen Schichten gestreut werden.
Schon in geringen Mengen können bestimmte Kräuter den Rotteverlauf fördern, sowie eine positive Auswirkung auf den Humusaufbau im Boden und den Wachstum und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen haben. Hierfür eignen sich Kamille, Eichenrinde, Löwenzahn, Baldrian und Schafgrabe.
Die Tonminerale im Betonit verbinden sich mit Humusteilchen und bilden ein Ton-Humus-Komplex. Dies verbessert die Wasserhaltekraft und es kommt zu einer verminderten Auswaschung bestimmter Nährsalze. So werden Sandböden mit diesem Gemisch deutlich fruchtbarer als mit herkömmlichem Humus.
Allein eine Hand Humus enthält mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt. Pilze, Bakterien, Milben, Würmer, Asseln und Käfer übernehmen wichtige Aufgaben im Kompost.
Damit der Komposthaufen nicht austrocknet oder bei Regen und kalten Temperaturen übernässt oder auskühlt, sollte man diesen abdecken. Hierfür eignen sich Schilf- oder Strohmatten oder Schutzvliese. Hierbei ist es wichtig, dass die Materialien atmungsaktiv sind, sodass eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gewährleistet bleibt, Fäulnis vermieden wird und Mikroorganismen überleben können.
Vor allem im heißen Sommer und langen Trockenphasen sollte der Kompost regelmäßig gegossen werden. Am besten eignet sich Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser.
Sechs bis zwölf Monate kann es dauern, bis grobe Pflanzenreste zu guter Humuserde werden. Ein intensiver Duft nach Walderde ist ein Zeichen für reifen Humus. Vor der Aussaat sollte der Kompost gesiebt werden. Der beste Zeitpunkt für ein Ausbringen ist in der Beetvorbereitung im Frühjahr. Auch in der Wachstumszeit der Gartenpflanzen hat es sich bewährt den Kompost oberflächlich einzuharken. Sandige Böden brauchen in der Regel etwas mehr Kompost als Lehmige.
Mit unseren 12 Tipps sollte euer Kompost zur absoluten Nährstoffbombe werden und eure Gemüse- und Gartenpflanzen, sowie Bäume und Sträucher optimal versorgen. So könnt ihr euch über einen gesunden und üppigen Garten freuen. Also ran an den Kompost!