Wunderpflanze Brennnessel: das kann sie außer brennen noch so alles

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Die Brennnessel wird schon seit Jahrhunderten als Heil- und Nutzpflanze verwendet. So wurden die Brennnesselfasern im 12. Jahrhundert als Baumwollersatz in der Produktion von Fischernetzen, Segeln, Säcken und Hemdstoff genutzt. Auch wurde sie als Färbermittel eingesetzt. Auch früher schon entdeckte man ihre heilende Wirkung und setzte sie in der Volksmedizin ein.

Doch auch in Küche und Haushalt, sowie im Garten findet sie immer mehr Zuwendung. Hier sind unsere besten Verwendungsmöglichkeiten der Brennnessel.

Verwendung in Haushalt, Garten oder Balkon

Durch den hohen Anteil an Stickstoff sowie wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Eisen, Zink, Magnesium und Phosphor, eignen sich Brennnesseln ideal als «natürlicher Helfer» im Garten, im Haushalt und auf dem Balkon.

Brennnesseln Mulchen:

Durch das Abdecken der Erde im Garten mit Brennnesseln wird das Wachstum von Unkraut unterdrückt, die Bodenqualität wird verbessert, eine Nährdecke wird erstellt und es schützt den Boden vor dem Austrocknen. Eure Pflanzen, Gemüse, Tomaten wachsen viel besser.

Brennnesselsud als Biopestizid gegen Schädlinge und Unkraut:

Möchte man zum Beispiel Läuse auf Pflanzen im Garten loswerden, kann man frische Brennnesselstängel über Nacht in kaltem Wasser ansetzen und dieses dann täglich über mehrere Tage auf die befallenen Pflanzen spritzen.

Haarspülung:

Die Kieselsäure der Brennnessel sorgt für besonders glänzendes und kräftiges Haar. Dazu einfach Stängel und Blätter 20 Minuten in Wasser kochen und den erhaltenen Sud als Spülung verwenden.

Brennnesselsaftkur:

der mineralstoffhaltige Brennnesselsaft stärkt Bindegewebe, Haare, Nägel und Haut

Bester Dünger: Brennnesseljauche

Brennnesseljauche klingt erstmal nicht so toll. Aber ihr werdet sehen, das ist einer der besten Dünger, die es gibt, und dabei noch absolut natürlich und nachhaltig.
Die Brennnessel gilt als «Stickstoffsammelnde Pflanze» und eignet sich daher optimal als Dünger. Brennnesseljauche ansetzen ist gar nicht schwer. So setzt ihr die Jauche ganz einfach an:

Schneidet zuerst ganz frische Triebe der Pflanzen ab. Schneidet sie klein und füllt sie in einen Eimer. Je nachdem wie viel Jauche ihr am Ende haben wollt, mehr oder weniger. Wir empfehlen etwa ein Kilo. Dann füllt ihr etwa zehn Liter Wasser in den Eimer. Die kleingeschnittenen Pflanzen gut umrühren. Damit die Brennnesseljauche, die ihr ansetzen wollt, gut wird, müssen alle Pflanzen durchnässt werden. Sonst kommt am Ende kein guter Dünger dabei heraus.

Jetzt beginnt die Gärung, die eigentliche Jauche entsteht. Das kann zu einer starken Geruchsproduktion führen. Lasst den Eimer also unbedingt im Garten stehen und nicht in der Wohnung. Damit die Jauche nicht ganz so streng riecht, könnt ihr Gesteinsmehl, Kompost oder Lehmerde hinzufügen, das mildert den Geruch.

Deckt den Eimer mit der Jauche nun luftdurchlässig ab. Nehmt dazu zum Beispiel einen Stoffsack. Lasst die Brennnesseljauche nun zwischen 10 und 14 Tage stehen. Damit die Jauche gut und sie optimal zum düngen für eure Pflanzen und das Gemüse verwendet werden kann, müsst ihr die Jauche jeden Tag kräftig umrühren. Fertig ist die Brennnesseljauche erst, wenn keine Blasen mehr aufsteigen.

Bevor ihr die Brennnesseljauche zum Düngen verwendet könnt, müsst ihr die Jauche erst abgießen. Die Überreste der Pflanzen könnt ihr auf den Kompost werfen oder als Mulch verwenden.

Eure Brennnesseljacueh ist nun fertig. Sie ist aber noch etwas stark. Ihr solltet sie nicht unverdünnt im Garten verteilen. Verdünnt sie im Verhältnis 1 zu 10. Also auf einen Liter Brennnesseljauche kommen 10 Liter Wasser.

Wichtig ist es, die Jauche nicht direkt auf die Tomaten zu sprühen, sondern nur auf Blätter, die ihr nicht verzehrt.

Verwendung in der Küche

Die einen greifen zu Matcha, wir schwören auf Brennnessel. Denn auch sie ist ein echtes Superfood. Schmackhaft durch ein leicht nussiges und feinsäuerliches Aroma und bespickt mit guten Inhaltsstoffen wie Eiweiß, Vitaminen, Eisen und Kalzium steht sie bei uns weit oben auf der Gemüseliste!

Frischer Salat:

die jungen Blätter eignen sich hervorragend zum rohen und frischen Verzehr zum Beispiel im Salat. Da diese noch keine brennenden Härchen besitzen, ist die Zubereitung derer besonders einfach.
Aber auch ausgewachsene Brennnesselblätter eignen sich zum rohen Verzehr: hierfür die Blätter einfach in ein Tuch wickeln und stark wringen, anschließend kurz blanchieren oder mit der Marinade vermengen. Dadurch verlieren die Blätter ihre Brennwirkung.

Brennnesselspinat, -nudeln, -knödel, -suppe oder -brot:

Gekocht können die Blätter hervorragend weiterverarbeitet werden und verleihen den Gerichten nicht nur einen tollen Geschmack, sondern sorgen auch für ein optisches Highlight.

Brennnesselchips:

Low Carb, dafür High Protein! Der perfekte Snack für Zwischendurch!
Dafür die Blätter kurz frittieren und leicht salzen Brennnesselblätter und schon hat man eine gesunde Alternative zu den herkömmlichen Kartoffelchips.

Smoothies:

einfach die frische Brennnesselblätter zusammen mit Obst und Gemüse zu einem belebenden und reinigenden Getränk verarbeitet und genießen!

Brennnesseltee:

Hierfür 2-3 Esslöffel Brennnesselkraut mit 150ml kochendem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee entwässert den Köper, wirkt blutreinigend und entschlackend.

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Brennnesselsamen als Superfood:

Die Samen sind ein echtes Superfood, denn sie enthalten einen extrem hohen Eiweißgehalt bei geringem Fettanteil.
Geröstet als knuspriges Topping verfeinern sie Joghurt, Müslis und Smoothies.
Zudem eignen sie sich auch hervorragend zur Herstellung eines aromatischen Brennnesselsamenöls.

Verwendung in der Heilkunde und Volksmedizin

Brennnesseln wirken blutreinigend, harntreibend, Schmerz lindern und entzündungshemmend und werden in verarbeiteter Form bei folgenden Indikationen verabreicht:

Rheuma, chronischen Erkrankungen und Gicht
Bei Störungen der Funktion von Pankreas und Gallenwegen
Gastrointestinalen Störungen
Zyklusstörungen
Erkrankungen von Blase und Harnwegen
Sonnenbrand, Verbrennungen
Insektenstichen
Anregung des Stoffwechsels und Entschlackung

Das Naturheilmittel kann oral und topisch in Form von Tabletten, Kapseln, Tropfen sowie als Arzneitee, Saft, Salbe oder Wickeln appliziert werden.

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Alle Artikel von Clara
11.3.2021