Die Zeitumstellung findet immer Ende März bzw Ende Oktober statt, genauer gesagt immer in der Nacht auf den letzten Sonntag des jeweiligen Monats. Ab März gilt die Sommerzeit, ab Oktober die Winterzeit.
Im März wird die Uhr dabei um eine Stunde vorgestellt. Von 2 Uhr auf 3 Uhr. Die Umstellung auf Sommerzeit bewirkt also, dass wir eine Stunde weniger schlafen können.
Im Oktober wird die Uhr dann wieder zurückgestellt und zwar wieder um eine Stunde. Von 3 Uhr auf 2 Uhr. Mit der Zeitumstellung können wir also im Herbst eine Stunde länger schlafen.
Der Grundgedanke der Zeitumstellung war einmal, dass das Tageslicht besser ausgenutzt werden sollte. Es sollte also eigentlich auf diese Weise Energie gespart werden. Viele halten die Zeitumstellung für sinnlos. Schon allein deshalb, weil kleine Kinder und Tiere sich ebenfalls an die veränderte Zeit gewöhnen müssen, was oft mit einigen Problemen verbunden ist. Auch das Energiespar-Thema, das mit den Ausschlag für die Umstellung gab, hat sich nicht wirklich als ein großer Erfolg herausgestellt.
Die Zeitumstellung, die wir jetzt seit 1980 erleben, war nicht die erste in der Geschichte. Bereits 1916 wurde die Zeit umgestellt und während des 2. Weltkriegs kam es auch mehrmals zu Umstellungen der Zeit. Die wurden aber immer wieder abgeschafft. Kurz nach dem Krieg wurde die Uhr im Sommer sogar zwei mal umgestellt, um das Sonnenlicht optimal ausnutzen zu können.
Weil die Zeitumstellung nicht bei allen beliegt ist und in den letzten Jahren immer mehr Menschen ein Ende der Zeitumstellung forderten, hatte sich die EU dem Thema angenommen. Eine europaweite Online-Umfrage wurde bereits 2018 gestartet. Hierbei sprachen sich 80 Prozent der insgesamt knapp viereinhalb Millionen Teilnehmer für ein Ende der Zeitumstellung aus.
Daraufhin sagte der damalige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker: "Die Menschen wollen das, wir machen das!" Ab Oktober 2021 sollen die Uhren nicht mehr umgestellt werden. Das war der Plan, dem sogar das Europäische Parlament mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmte.
Was hat sich nun in den letzten zwei Jahren getan? Wurde die Abschaffung der Zeitumstellung endgültig beschlossen? Nein. Die einzelnen EU-Länder müssen sich nämlich noch darauf einigen, welche Zeit denn jetzt eigentlich genau abgeschafft werden soll: die Sommerzeit oder die Winterzeit, die eigentliche Normalzeit. Bisher ist keine Einigung in Sicht.
Für uns in Deutschland ist die Abschaffung der Zeitumstellung nicht so von Bedeutung. Wir liegen im Zentrum von Europa. Im Osten oder Westen sieht das anders aus. Ohne Umstellung der Uhren sitzen die Menschen am einen Ende im Winter bis in den Vormittag im Dunkeln, dabei wird es am anderen Ende im Sommer bereits kurz nach Mitternach schon wieder hell. Deutschland in der Mitte von Europa hat diese Extreme nicht.
Von einer Dauerhaften Sommerzeit oder Winterzeit profitieren also gar nicht so viele Länder. Griechenland oder Portugal zum Beispiel finden die aktuelle Situation mit der Umstellung der Uhren am letzten Sonntag im Oktober und März jedes Jahr ganz gut. Und während die einen die Sommerzeit gut finden, finden die anderen die Winterzeit gut - am Ende würde ein Zeitchaos in Europa entstehen, das vor allem beim Reisen Komplikationen verursachen würde. Viele Länder haben sich auch noch nicht darauf geeinigt, welche Zeit sie lieber das ganze Jahr haben möchten. Darunter auch Deutschland.
Dabei haben bei der Umfrage der EU hauptsächlich Menschen aus Deutschland abgestimmt. Aus anderen Ländern kam kaum Beteiligung. Dort findet die andere Zeit im Sommer wie im Winter durchaus Anklang. Und zweimal am Sonntag die Uhren umzustellen scheint dort auch kein Problem zu sein.
Wie es mit der Zeitumstellung in Deutschland und der EU weitergeht, ist aktuell nicht abzusehen. Im Frühjahr 2021 haben alle mit der Corona-Pandemie zu kämpfen und wollen sich nicht damit beschäftigen, ob die Uhren nun vorgestellt werden oder nicht. Vorerst müssen wir also damit rechnen, dass wir noch mehrmals an der Uhr drehen müssen.