Der Name sagt eigentlich schon alles: Ein Minihaus oder Tiny House ist ein möglichst effektiv genutztes Wohnkonzept, das nur über geringen Raum verfügt. Da gibt es sogar eine gesetzliche Definition von im Baurecht: Hier wird als Tiny House ein Haus bezeichnet, das 37 Quadratmeter Grundfläche oder weniger hat. Tiny Houses haben nicht nur eine feste Form, sondern können in vielen verschiedenen Gestalten auftreten. So sind manche in Wohn- oder Bauwägen gebaut, manche essenziell in Containern und manche mögen von Außen wie Schuppen aussehen. Von Innen findet sich in dem Tiny House jedoch alles was nötig ist, ohne dass man den Preis für ein größeres Grundstück zahlen muss. Manche trennen auch die Begriffe Tiny House und Minihaus als separat und meinen mit dem einen die mobile und mit dem anderen die stationäre Variante, doch an sich bedeuten beide dasselbe. Der englische Begriff setzt sich einfach besser durch!
Da jedoch auch für Tiny Houses die Plätze innerhalb von Städten teilweise knapp werden, verbreitet sich gerade eine weitere Idee, die kleinen Häuser zu nutzen: Wochenendgärten, beziehungsweise Gartengrundstücke. Diese kleinen Grundstücke, meistens außerhalb der Stadt oder am Waldrand, bieten keinen Platz für ein typisches Haus, oft auch nicht die dafür nötigen Anschlüsse. Dafür haben sie aber ihre eigenen Vorteile, allen voran die stark reduzierten Kosten für Grundstück und Bau.
Die meisten Tiny Houses sind mobil, können also an ein Auto gehängt und umtransportiert werden, meist nur mit leichtem Umbau, wie dem Abmontieren oder einziehen einer Treppe am Eingang. Das bedeutet, dass man baurechtlich nicht viel beachten muss, was über den richtigen Parkplatz hinausgeht. Ein kleines Grundstück im Eigenbesitz, das in der Natur steht, ist daher perfekt. Das Parken ist unbedenklich und es kommt sogar mit Vorhof! So kann aus einem mobilen Tiny House ein festes Zuhause werden.
Bei diesen Grundstücken ist oft die Entscheidung zwischen Miete, Pacht und Kauf wichtig. Kauf erklärt sich selbst, man erwirbt das Grundstück und hat hiermit sein permanentes kleines Zuhause. Das wirft zwar die mobile Funktionalität vieler Tiny Houses aus dem Fenster, ist jedoch ein sicherer Wohnplatz für die, die eh nicht planen wegzuziehen. Wer sein Tiny House voll ausschöpfen möchte ist hiermit also vielleicht nicht an der richtigen Adresse. Wer aber mehr Wert auf den Haus-Teil von Tiny House legt, findet hier vielleicht das richtige.
Pachten dagegen heißt, ein Grundstück, das eigentlich jemand anderem gehört, für das diese Person jedoch keinen Nutzen hat, fürs Erste in Anspruch zu nehmen. Der Nachteil hiermit, dass das Grundstück irgendwann wieder gebraucht werden könnte, ist durch ein Tiny House gelöst, das sich im Fall der Fälle umstellen lässt. Zudem kommt Pachten oft mit Vorteilen, wie bereits entwickelte Elemente des Grundstücks, die zur freien Nutzung stehen, wie zum Beispiel Obstpflanzen.
Zu guter Letzt gibt es noch die klassische Miete. Diese funktioniert hier wie bei jedem anderen Haus. Das Grundstück kann zu Wohnzwecken genutzt werden und keinen anderen. Oft sind Mietorte für Tiny Houses Campingplätze, auf denen man Langzeitverträge abschließt. Hier hat man die geringste Verbindung zum Grundstück. So etwas bietet sich an, wenn man wirklich vorhat, viel zu Reisen, und kein festes Zuhause für das Tiny House will.
Das Tiny House ist in vielerlei Hinsicht ein Haus der Zukunft. Besonders wer alleine wohnt und mobil sein muss, kann in dem Movement das richtige Tiny Zuhause finden. Seht euch mal um, was in eurer Umgebung so an Gartengrundstücken und Tiny Houses verfügbar ist, wenn euch die Preise in eurer Heimatstadt zu groß sind!