So auch die Vogelmiere. Diese breitet sich flächenartig dort aus, wo die Erde brach liegt. Dies verleiht der Erde einen natürlichen Schutz. Zudem kann Vogelmiere wunderbar verzehrt und als Heilkraut angewendet werden. Wir stellen euch die Vogelmiere genauer vor und geben euch Tipps zur Verwertung.
Die Vogelmiere (Stellaria media), auch bekannt unter Vögelichrut, Mäusedarm, Hühnerabbiss oder Sternenkraut, gehört zu den Nelkengewächsen und ist ein ganzjähriges Kraut. Zu finden ist sie auf Ackerflächen, Gärten, Wegrändern und Schuttplätzen. Sowohl die Blüten und Blätter, aber auch Samen, Knospen und Triebe können verarbeitet werden. Mit den besonderen Inhaltsstoffen wir Eisen, Kalium, Kalzium, Selen, Magnesium und vielen Vitaminen wird die Vogelmiere absolut unterschätzt.
Neben tollen Anwendungsbereichen in der Küche, wird die Vogelmiere auch viel in der Heilmedizin eingesetzt, da sie eine reinigende und stärkende Wirkung auf den Körper hat.
Die Vogelmiere wächst bis zu 40 Zentimeter hoch und breitet sich teppichartig aus. Man findet sie vor allem auf stickstoffhaltigen, nährstoffreichen und lehmigen Böden an sonnigen bis schattige Standorte.
Der Stängel ist dünn, weich und mit Härchen, den sogenannten Haarlinien, bestückt. Dies ist auch ein eindeutiges Erkennungsmerkmal gegenüber dem leicht giftigen Ackergauchheil.
Die Blätter der Miere sind oval und spitz und werden etwa drei Zentimeter groß. Die weißen Blüten hingegen sind nur wenige Millimeter groß.
Bei günstigem Jahresklima blüht die Vogelmiere das ganze Jahr über. Neue Pflanzen beginnen mit der Blüte ab Mitte Mai.
Die Fruchtreife der Blüten setzt meist Ende September ein. Dort bilden sich aus der Blüte Kapselfrüchte, welche die Samen enthalten.
Seid ihr vom «Unkraut» im Garten verschont, habt aber durchaus den Nutzen der Vogelmiere erkannt, könnt ihr das Kraut auch gezielt anpflanzen.
Ab Mitte März können die Samen ausgesät werden. Als Dunkelkeimer sollten die Samen 1.5 Zentimeter in die Erde gedrückt und mäßig befeuchtet werden. Bereits nach 7 bis 14 Tagen fängt das Kraut an zu sprießen.
Bei zu sandigem oder nährstoffarmem Boden sollte die oberflächennahe Schicht mit Kompost angereichert werden.
Außer einer regelmäßigen Wässerung und dem richtigen Boden ist keine zusätzliche Pflege notwendig.
Da die Pflanzen einjährig sind, sterben sie nach einer Vegetationsperiode meist ab
Während wir die Vogelmiere hierzulande kaum kennen und verwenden, gehört sie in Japan zu den wertvollen Kräutern, die zum traditionellen Fest der Sieben Kräuter im Reisbrei verwendet werden.
Mit ihrem Reichtum an wertvollen Inhaltsstoffen übertrifft sie alle Kopfsalate und eignet sich daher als perfekte Salatgrundlage.
Durch ihren milden Geschmack lässt sich die Vogelmiere auch hervorragend in Kräuterquark, Kräuterbutter oder auch grünen Smoothies einarbeiten.
Auch als gekochter Spinat bietet sie eine tolle Beilage zu Kartoffeln und Fisch, oder auf einer Pizza.
Die kleine Wunderpflanze hat eine reinigende und stärkende Wirkung auf den Körper im Allgemeinen und speziell für Blase, Niere und Blut.
Bei der äußerlichen Anwendung hilft sie bei starkem Juckreiz, Verbrennungen, Geschwüren, Wunden und entzündeten Augen. Eine positive Wirkung bei Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Schuppenflechte konnte auch festgestellt werden.
Vogelmiere hilft bei Lungenleiden und Husten, sowie bei der Blutbildung, Rheuma und soll vor dem Grauen Star schützen.
Weiter regt es den Stoffwechsel und die Verdauung an und senkt den Cholesterinspiegel.
Der Nutzen von Vogelmiere in der Heilmedizin ist demnach enorm umfangreich, absolut natürlich und einfach in der Verwendung. Daher lohnt es sich, dass «Unkraut» zu ernten und als Heilpflanze weiterzuverarbeiten.
Für die innerliche und äußerliche Heilanwendung der oben genannten Krankheitsbilder eignet sich vor allem die Zubereitung von Tee aus frischer oder getrockneter Vogelmiere. Hierfür ein Esslöffel Kraut mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Für die äußerliche Anwendung kann der Tee als Umschläge verwendet werden und hat so eine schmerzstillende, entzündungshemmende und kühlende Wirkung.
Bei entzündeten und müden Augen kann ein Augenbad mit lauwarmem Tee helfen.
Frisches Kraut kann gequetscht und direkt auf betroffene Hautpartien gelegt werden.
Auch ein Heilöl aus Vogelmiere ist ganz leicht selbst zu machen, indem man das Kraut in ein Schraubglas gibt und mit Oliven- oder Mandelöl auffüllt. Nach sieben Tagen Ziehzeit, kann das Öl bei entzündeten Hautprozessen oder Hautreizungen aufgetragen werden.
Spätestens wenn ihr unser Lieblingsrezept ausprobiert habt, sind wir uns sicher, dass auch ihr Fan der Vogelmiere werdet.
Aus Sauerampfer, Sauerklee, Knoblauchrauke, Vogelmiere und Feldsalat einen Salat herstellen. Getoppt kann dieser mit weiterem Gemüse wie Radieschen oder Gurke oder auch wundervoll mit Obst, wie Erdbeeren oder Mango werden.
Aus Schalotten, Knoblauch, Honig, Salz, Pfeffer, Walnussöl, Zitronensaft und Joghurt ein cremiges Dressing herstellen und über den Salat träufeln.
Angeröstete Nüsse und Samen ergänzen den Geschmack der leicht nussigen Vogelmiere hervorragend und geben den notwendigen Crunch.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!