Bereits im Frühling können Hobbygärtner die ersten Schmetterlinge im Garten beobachten. Der Kleine Fuchs, welcher ein rot-braunes Flügelpaar mit blauen Bordüren trägt, sowie der Zitronenfalter mit seinen grün-gelben Flügeln gehören zu den ersten Exemplaren im Frühling.
Schmetterlinge können als Zeiger für bestimmte Pflanzen genutzt werden, da viele Arten einen sehr begrenzten Lebensraum haben und nur an bestimmten Pflanzen ihre Eier ablegen.
Leider stehen über 60 Prozent der Falter auf der Roten Liste, da der erhöhte Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln und das Pflanzen von Monokulturen die Lebensräume der Schmetterlinge zerstört.
Wenn ihr also aktiv zum Artenschutz der Falter beitragen wollt und naturnah und nachhaltig gärtnern wollt, solltet ihr unbedingt einen Schmetterlingsgarten anlegen.
Wir verraten euch wie es geht!
Schmetterlinge und Pflanzen führen eine sehr enge Beziehung. Durch sein Mundwerkzeug kann der Schmetterling nur den Nektar bestimmter Pflanzen zu sich nehmen. Daher ist die Pflanzenwahl beim Anlegen eines Schmetterlingsgartens das A und O.
Bei der Gestaltung mögen es die Falter gerne so natürlich und wild wie möglich, wobei Blütengehölze, Blütenstauden und Wildpflanzen den wichtigsten Bestand bilden. Die Blütezeit sollte so lang wie möglich sein. Nur wenige Pflanzen haben eine Blütezeit von Februar bis Oktober, deshalb solltet ihr eine Auswahl an Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten wählen, sodass der Schmetterling fast das ganze Jahr über gut mit Nahrung versorgt ist.
Schmetterlinge werden von der Farbe Violett magisch angezogen. Beim Schmetterlingsgarten sollten nicht zu viele Blütenfarben miteinander kombiniert werden. Eine fröhliche Kombination sind Rabatte mit orangefarbenen Blüten gepaart mit Purpur-Tönen. Einen modern-eleganten Charme verleihen Weiß-Blaue-Duette.
Auch Kletterpflanzen an kahlen Hauswänden sind bei Schmetterlingen sehr beliebt. Hopfen, Wein oder der Klassiker Efeu eignen sich besonders gut. Doch auch die ein oder andere Trockenmauer als Beet-Einfassung oder Sitzgelegenheit oder unbepflanzte Bodenflächen wie Kieswege, bieten einen tollen Unterschlupf und warmen Ausbrutplatz für die Raupen und Schmetterlinge.
Blumenwiesen-Mischungen mit nektarreichen Wildblumen sowie Raupen-Nahrungspflanzen sind das Herzstück des Schmetterlingsgarten. Anlegen könnt ihr diesen von März bis Mai, gemäht werden sollte die Blumenwiese zum ersten Mal Ende Juni und dann noch einmal Anfang September.
Damit es zu einer großen Blumenfülle kommt und Schmetterlinge viel Nahrung haben, sollte als Standort ein sonniger Platz mit magerem, trockenem Boden gewählt werden. Auf chemische Pflanzenschutzmittel solltet ihr bei der Pflege eurer Pflanzen verzichten.
Es braucht nicht einen ganzen Garten, um den Schmetterlingen einen Lebensraum zu bieten. Auch mit Mini-Blumenwiesen im Balkonkasten, Wandelröschen im Kübel, Kräutern in Hochbeeten oder Vanilleblumen in Töpfen könnt ihr den Schmetterlingen auf Balkon und Terrasse große Freude bereiten.
Eine Kombination aus Nektar- und Futterpflanzen ist ein sicheres Lockmittel für Schmetterlinge. Astern und Duftnesseln sind für Falter richtige Magneten, wohingegen Pflanzen mit stark gefüllten Blüten weniger geeignet sind, da ihr Nektar eher spärlich ausfällt.
Achtet bei der Wahl der Stauden darauf, dass sowohl im Frühjahr als auch im Spätherbst Nahrungsquellen für die Falter geboten sind. Besonders viel Nektar liefern Taglilien, Vergissmeinnicht, Salbei und die Wilde Malve.
Mit ihrem süßen und leicht erreichbaren Nektar locken Asterngewächse wie der Sonnenhut die Falter in Scharen an. Aber auch Kräuter wie Zitronenkraut, Lavendel, Baldrian, Thymian oder Majoran sind gefundenes Fressen für Schmetterlinge.
Sommerflieder – auch bekannt als Schmetterlingsstrauch und der Gewöhnliche Schneeball wirken mit ihren herrlichen Blütenduft und der langen Blütezeit als Lockstoff für Insekten. Faulbaum und Schlehe aber auch die reifen Früchte von Apfelbäumen oder Fallobst, stellen eine große Nahrungsquelle für Falter dar.
Kurzlebige Pflanzen können von den Schmetterlingen besonders profitieren, da durch die beiläufige Bestäubung mehr Samen ausgebildet werden und der Fortbestand der Pflanzen gesichert wird. Borretsch, Jungfer und Ringelblume sind tolle Lückenfüller im Beet und bieten viel Nahrung für Schmetterlinge. Auch zierende Löwenmäulchen und wildere Pflanzen wie Taubnessel und Fingerhut sind tolle Nektarlieferanten.
Neben Nektarpflanzen sind auch Futterpflanzen für die Raupen extrem wichtig, wenn ihr langfristig von den Schmetterlingen im Garten bezirzt werden wollt. Im Raupenstadium sind die Tierchen recht wählerisch. Während der Scheckenfalter die Flockenblume bevorzugt, ernährt sich der Kohlweißling eher von der Kapuzinerkresse. Bei den Schwalbenschwanzraupen stehen Fenchel und Dill ganz oben auf dem Speiseplan.
Eins haben alle Raupen jedoch gemeinsam: sein «zerfressen» unseren Garten. Daher solltet ihr eine Gartennische mit Wildwuchs zulassen, wo zerfressene Blätter gut zu dulden sind.
Durch einen regelmäßigen Rückschnitt der verblühenden Triebe können viele Pflanzen zu einer neuen Blütenbildung animiert werden und so die Nektarausbeute vergrößern. Grundsätzlich solltet ihr chemische Düngemittel vermeiden und auf ein naturnahes Gärtnern Wert legen.
Die meisten Schmetterlings-Arten verweilen den Winter über reglos an einem geschützten Ort. Gartenschuppen, Laub und Äste geben den Tieren einen warmen und sicheren Unterschlupf.
Ein perfektes Beet könnt ihr mit diesen zwölf Pflanzen ganz einfach nachbauen:
Blaukissen, Schleierkraut, Malve und Flockenblume erblühen im April und Mai. Gefolgt von Purpursonnenhut, Sommerflieder, Blumen-Dost, Prachtscharte und Katzenminze. Die Herbstblüher Hohe Fetthenne, Glattblatt-Aster und Kissen-Aster bilden den perfekten Blüteabschluss im Herbst.
Diese zwölf Pflanzen harmonieren farblich miteinander, sind nektarreich und sind zeitlich gut aufeinander abgestimmt, sodass euer Schmetterlingsgarten seine größte Wirkung erzielt.